P. Josef, Du bleibst unter uns!

10.09.2012

P. Josef Garcia-Cascales ist uns in der Liebe zu Gott und den Menschen genauso vorausgegangen wie in der Vollendung des ewigen Lebens.

Der Spanisch-österreichische Claretinerpater, 1928 in Spanien geboren, führte 1960 die Cursillobewegung im deutschsprachigen Raum ein. Bis 2003 leitete er diese. Sein außerordentliches Charisma vermittelte tausenden Menschen die Liebe als zentrale Botschaft des christlichen Glaubens. Unverbrüchliche Treue zur Kirche hinderte ihn nicht, Krisen wahrzunehmen und klar und offen auch Kritik auszusprechen.

Seine Krankheit hat er mit großer Geduld ertragen und mit liebevoller Begleitung getragen. Seine Herzlichkeit verließ ihn auch in dieser Zeit nicht.

P. Josef war auch für die Reformbewegungen eine wichtige Orientierung und Stütze. Gemeinsam mit anderen wachen Geistern in der Kirche Wiens war er es, der gleich nach der Ernennung von Kurt Krenn zum Weihbischof zu einem Treffen in die Bennogasse einlud. Aus dem Zusammenschluss zahlreicher Gruppierungen und Verbände entstand die Vorläufer-Reformgruppe von "Wir sind Kirche" in Wien, das "Forum:Kirche ist Gemeinschaft".

Seine hohe theologische Kompetenz, seine Sprachkenntnisse und seine persönlichen Beziehungen zu spanischen Theologen und Bischöfen in Lateinamerika weiteten seinen Blick. Dabei verlor er nie die Einzelperson aus den Augen und begegnete allen liebevoll mit einem offenen Herz und offenen Armen. So wird er uns in Erinnerung bleiben.

P. Josef veröffentlichte zahlreiche Publikationen u. a.: „Claret gegen Windmühlen“; „Bund der Freundlichkeit“; „Lebensfülle – Liebe, Freude, Freiheit“; „Utopien in der Bibel“; „Wesentliches für wache Christen“; „Zur Lage der Kirche“; „Hat Christentum Zukunft?“; „Die An-Gebote Gottes: Angebote des Lebens“; „Das Zeugnis des Cursillo“. Die Auflagen seiner Hefte und Bücher haben nahezu zwei Millionen Exemplare erreicht. P. Josef hat 40 Jahre lang die Zeitschrift der Cursillobewegung „Evangelium heute“ herausgegeben. Ein „Kleinkatechimus“ aus seiner Feder erscheint posthum in wenigen Wochen.

Die Verabschiedung von P. Josef findet am 15.9.2012, um 17 Uhr, in der Piaristenkirche,
1080 Wien, Jodok-Fink-Platz, statt.

Weihbischof Krätzl würdigt verstorbenen P. Garcia-Cascales in der kathpress:

Der Begründer der Cursillo-Bewegung im deutschsprachigen Raum war leidenschaftlicher Kämpfer für die Erneuerung der Kirche.

Wien, 10.09.2012 (KAP) Der Wiener emeritierte Weihbischof Helmut Krätzl hat den verstorbenen Begründer der Cursillo-Bewegung im deutschsprachigen Raum, P. Josef Garcia-Cascales, gewürdigt. Unter den verschiedenen Erneuerungsbewegungen habe sich Cursillo immer durch einen beispielhaften Einsatz in den Pfarren, aber auch in der kategorialen Seelsorge eingesetzt. Ziel der Bewegung sei die Vertiefung im Glauben gewesen, "aber immer verbunden mit einer tätigen Mitarbeit beim Aufbau von Gemeinden". Dabei sei Cursillo die durch das Zweite Vatikanische Konzil (1962-65) eingeleitete Erneuerung der Kirche immer ein großes Anliegen gewesen, "wofür P. Josef fast leidenschaftlich kämpfte", unterstreicht Krätzl in einer Stellungnahme gegenüber "Kathpress".

Weiters schreibt Krätzl: "P. Garcia-Cascales möge uns allen ein Beispiel sein der tiefen Christusverbundenheit, aber auch der Liebe zu einer Kirche, die die vielen neuen Herausforderungen erkennt und sich ihnen auch mutig aus dem Glauben stellt."

Garcia-Cascales war am Samstag, 8. September, im 85. Lebensjahr verstorben. Der 1928 geborene spanisch-österreichische Claretinerpater führte 1960 die Cursillo-Bewegung im deutschsprachigen Raum ein und leitete sie bis 2003.