„Wir sind Kirche“: Theologen-Memorandum Chance zum Dialog

07.03.2011, Hans Peter Hurka

Mehr als 300 Theologinnen und Theologen haben das Memorandum „Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch“ unterzeichnet und fast 40.000 Menschen unterstützen die Anliegen bisher.
„Wir sind Kirche“ sieht im Memorandum „Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch“ eine Chance, den Dialog der unterschiedlichen Richtungen in der römisch katholischen Kirche endlich zu beginnen. Theologen haben dazu öffentlich bereits pro und contra Stellung genommen. Österreichs Bischöfe schweigen weiter, im Unterschied zu ihren deutschen Kollegen. Am Wochenende haben sich über österreichische Kontakte 29 weitere spanische Universitätsprofessoren dem Memorandum angeschlossen. Die Zahl der Theologinnen und Theologen, die das Memorandum unterzeichnet haben, hat damit die Zahl 300 überschritten.

Die Plattform „Wir sind Kirche“ ruft deshalb alle Pfarrgemeinderäte, Kirchengemeinden, kirchlichen Bildungswerke, Berufsverbände sowie kirchlichen Gremien und Initiativen auf, über die Anliegen des Memorandums intensiv zu diskutieren. Gott sei Dank hat dieser Prozess bereits begonnen. „Das Memorandum der Theologieprofessoren und -professorinnen hat eine Debatte eröffnet, wie sie die von den Deutschen Bischöfen im Herbst 2010 angekündigte, aber immer noch nicht umgesetzte Dialoginitiative wohl kaum besser hätte anstoßen können“, erklärt dazu Christian Weisner vom Bundesteam der deutschen Schwestergruppe „Wir sind Kirche“.

„Die Diskussion über das Memorandum, die in Deutschland derzeit vor allem über die Printmedien und im Internet stattfindet, sollte jetzt geerdet, versachlicht und verbreitert werden, damit es wirklich zu einem breiten und nachhaltigen Dialogprozess kommt, der Veränderungen in die Wege leitet“, sagt Hans Peter Hurka, Sprecher der Plattform „Wir sind Kirche“ Österreich. Die vom Memorandum angesprochenen Themen wie die Gestalt des kirchlichen Amtes und die Beteiligung der Gläubigen an der Verantwortung, aber auch Fragen von Moral und Sexualität sowie Macht- und Kommunikationsstrukturen betreffen alle Gläubigen. Deshalb ist es gut und notwendig, dass die Katholikinnen und Katholiken darüber untereinander und mit der Kirchenleitung ins Gespräch kommen.

Fast 40.000 Personen haben bis jetzt das Memorandum mit den sechs konkreten Handlungsfeldern unterstützt. Dies ebenfalls zu tun, dazu ladet „Wir sind Kirche“ alle Reformwilligen Katholikinnen und Katholiken ein: Auch wenn die TheologieprofessorInnen ihre Unterzeichnerliste www.memorandum-freiheit.de schließen ist die Solidaritätsaktion unter www.kirchenaufbruch-jetzt.de weiterhin auch über diesen Termin hinaus möglich. Da mittlerweile immer mehr Nachfragen aus dem Ausland kommen, wird die Internationale Bewegung „Wir sind Kirche“ in Kürze die Aktion auch international ausweiten.

Gestartet wurde die Aktion www.kirchenaufbruch-jetzt.de von der der deutschen KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche (www.wir-sind-kirche.de) und der Leserinitiative Publik e.V. (www.publik-forum.de/lip). Mitträger sind die Zeitschrift Publik-Forum (www.publik-forum.de), das Ökumenische Netzwerk »Initiative Kirche von unten« (www.ikvu.de), die Schweizer Zeitschrift „aufbruch“ (www.aufbruch.ch), der Verein Tagsatzung im Bistum Basel (www.tagsatzung.ch) sowie die österreichische Plattform Wir sind Kirche (www.wir-sind-kirche.at).

Hintergrund-Infos zum Memorandum: www.wir-sind-kirche.de/index.php?id=125

http://www.wir-sind-kirche.de/index.php?id=125&id_entry=3155