Juni 2014

In seiner Frühmesse im Vatikan-Gästehaus Santa Marta sagte er am 12. 5., der Geist Gottes wehe, wo er wolle, man dürfe sich ihm nicht in den Weg stellen. „Wenn der Herr uns den Weg zeigt, wer sind wir dann, dass wir sagen könnten: Nein, Herr, nicht da entlang, das ist nicht vernünftig?
Nationalratsabgeordnete aller sechs Parlamentsparteien nahmen an dem Gottesdienst teil, der von folgenden kirchlichen Leitungspersonen ökumenisch geleitet wurde: Kardinal Christoph Schönborn, der griechisch-orthodoxe Metropolit Arsenios (Kardamakis) und der lutherische Bischof Michael Bünker, der
Papst Franziskus soll selbst angeordnet haben, alle Sanktionen gegen Pater Fagan aufzuheben. Dieser hatte vor sechs Jahren den Umgang des Vatikan mit dem sexuellen Missbrauch durch Kleriker sehr kritisiert und ist mit einem Redeverbot belegt worden.
Dabei kritisierte er die Stellungnahme des Präfekten der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, als nicht überzeugend. Die kirchliche Ehelehre sei „nicht vom Himmel gefallen“.
Besonders die Heiligsprechung von Papst Johannes XXIII. war ein längst fälliger Akt. Zum ersten Mal wurde dabei von der bisherigen Bedingung von mindestens einem anerkannten Wunder abgesehen. (Zahlreiche Medien ab dem 27. April)
In einem Gottesdienst für 15.000 Opfer des organisierten Verbrechens forderte er „auf Knien“ die Mafiosi auf, sich zu „bekehren“ und ihren Weg der „schmutzigen Geschäfte und mafiösen Verbrechen“ nicht länger fortzusetzen. (KI 5/2014)

Mai 2014

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) und katholische Frauenverbände bekräftigen ihre Forderung nach Zulassung von Frauen zum Diakonenamt am 29.4. in Berlin bei ihrem dritten gemeinsamen "Tag der Diakonin", den die Organisationen jeweils am Festtag der Hl.
An der Heiligsprechung von Papst Johannes XXIII. ist bemerkenswert, dass man dafür vom notwendigen anerkannten Wunder absah. Offensichtlich wollte man in Rom durch beide Heiligsprechungen sowohl das fortschrittliche als auch das konservative „Lager“ bedienen. (Viele Zeitungen vom 27. 4.)
Der neue Privatsekretär Yoannis Lazi Gaid stammt aus Ägypten und gehört dem Teil der koptischen Kirche an, die mit Rom uniert ist. Er soll zusammen mit dem Argentinier Fabian Pedacchio der zweite Privatsekretär sein. (JA v. 27. 4.)
Dies ist ein weiteres erfreuliches Zeichen der Entspannung zwischen Kirche und Staat in dem kommunistisch regierten Land. Die Kreuzweg-Andacht im Dom von Havanna wurde zum ersten Mal live übertragen. (JA v. 27. 4.)
Wie die italienische Tageszeitung "La Repubblica" berichtete, soll derzeit diese große Wohnung im Vatikan hergerichtet werden. Der Papst habe verärgert reagiert, als er davon erfahren hat.
Betto – oder mit vollem Namen Carlos Alberto Libano Cristo – sagte der italienischen Zeitung „La Repubblica“, er habe mit dem Papst nicht nur über die Befreiungstheologie gesprochen.
Dieses universale Hirtenamt soll für die derzeit getrennten christlichen Kirchen da sein, um „immer wieder als erster auf die anderen zuzugehen“. Die Kirchen mögen sich noch vor der Klärung theologischer Differenzen unter ein gemeinsames „Dach“ begeben.
Es stünden die Chancen derzeit sehr gut, besonders nach der Aufsehen erregenden Rede von Kardinal Walter Kasper am 20. Februar vor der Kardinal-Vollversammlung in Rom mit dem Papst und 150 Kardinälen, so Erzbischof Franz Lackner in einem Interview in der Wochenzeitung „Die Furche“.
Diese Demutshandlung in Erinnerung an die Fußwaschung Jesu am Donnerstag vor seiner Kreuzigung machte der Papst diesmal im römischen Therapiezentrum „Santa Maria della Providenza“ am Stadtrand von Rom. Jeder Christ müsse ein Diener des Anderen sein, so der Papst in der Predigt. (JA v. 17. 4.)
In einem Interview in den „Salzburger Nachrichten“ erzählte Bischof Kräutler weitere Details von seinem Gespräch mit dem Papst am 5. April: „Es ist … auch das Wort von den ‚viri probati’ gefallen, also von bewährten verheirateten Männern, die zu Priestern geweiht werden können“.
Radio Vatikan berichtet über den hohen Besuch von Premier Ibrahim Mahlab in der Bildungsstätte La Salle von Daher. Seine Ausbildung in dieser Schule der christlichen Schulbrüder sei sehr wichtig gewesen für seinen politischen Werdegang, sagte er. (JA v. 13. 4.)
Vor Vertretern des internationalen katholischen Kinderschutzbüros BICE bedauerte er die Verfehlungen: „Ich fühle mich persönlich gerufen, um Vergebung zu bitten für das Übel und den Schaden, den einige Priester, offensichtlich nicht gleichzusetzen mit der Zahl aller Geistlichen, verursacht haben,
In diesem neuen 14köpfigen „Diözesanrat“ sitzen auch drei Frauen in leitender Position: die Kommunikationschefin Veronika Fehle, die für den Seelsorgeraum Dornbirn verantwortliche Katharina Weiß und die geschäftsführende Vorsitzende des Pastoralrats Eva Corn.
Beim „Katholischen Basiscamp“ der Katholischen Akademie in Bayern führte der Dogmatiker aus München weiter aus: Die Kirche sei weder rein monarchisch noch rein demokratisch. „Die Grundstruktur der Kirche ist vorgegeben, aber jede Zeit muss sich die Grundstruktur konkret ausgestalten“.
Die Bischofssynode sei ein „wertvolles Erbe“ des Zweiten Vatikanischen Konzils und man müsse stets Formen für eine „tiefergehende und authentischere Ausübung der synodalen Kollegialität“ suchen.
Nach massiver Kritik der Gläubigen gelobte Erzbischof Wilton Gregory, „überlegter zu handeln und besser zuzuhören“. Er habe die Wirkung nicht bedacht, die seine wertvolle Residenz auf jene Katholiken hat, die selbst kaum über die Runden kämen und dennoch die Kirche finanziell unterstützen.
In einem Interview mit der APA weist er auf die mit Rom unierten Ostkirchen hin: Wenn man dort heiraten dürfe „und bei uns nicht, dann kann man nicht sagen, das ist theologisch begründet. Das ist traditionell so“.
In eine Interview mit der Südtiroler Kirchenzeitung „Sonntagsblatt“ vom 6. April sagte der Kardinal, es sei „absurd“, dass Frauen in den päpstlichen Räten für Familie, Kultur, Soziale Kommunikation und Laien keine wichtige Rolle spielen. Ohne die Frauen sei die Kirche ein „verstümmelter Körper“.
In einem Radio-Vatikan-Interview sagte der Kardinal, es sei notwendig, dass die „Menschen zu Wort kommen und ihre eigene Geschichte erzählen …. Wir wollen diese Personen und ihr Leid kennenlernen, um uns besser um sie zu kümmern und pastoral beistehen zu können.
Bischof Kyrillos William von Assiut nahm dazu folgendermaßen Stellung: Die Kirche ist in jedem Fall gegen die Todesstrafe“. (JA v. 6. 4.)
In einem Interview mit dem kirchenkritischen Nachrichtenmagazin „KircheIn“ sagt ein griechisch-katholischer Geistlicher, „Seit den Unruhen in Kiew beten wir für den Frieden in der Pfarre, die ich in Donezk gemeinsam mit Vertretern aller Konfessionen betreue.
Das Gespräch war zwar vor allem den Umweltschäden in der Welt und in Brasilien im Besonderen gewidmet. Doch der Bischof von Altamira-Xingu sprach auch den Priestermangel in seiner brasilianischen Diözese an.