Pfingsten: „Ins Tun kommen“

Meinung |
von Gidi Außerhofer
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Ja, auch wenn damals schon der „Sturmbraus“ Gottes die verängstigte und verunsicherte Apostelschar „ins Tun“ der jungen Kirche gebracht hat, ist es damit noch nicht erledigt.

Diese damals erfahrene „Geistkraft Gottes“ wirkt entsprechend unserer Offenheit nach wie vor.

Ich habe einmal die Erfahrung machen müssen, dass wegen einer kaputten Zündkerze an eine Weiterfahrt nicht mehr zu denken war. Das Auto musste zur Reparatur abgeschleppt werden. Die Zündkerze war defekt, der Funke konnte nicht mehr überspringen.

Pfingsten ist so etwas wie eine Reparaturwerkstätte, die uns hilft, unseren Glauben, unsere Hoffnung und unsere Liebe wieder neu zu entzünden und lebendig werden zu lassen!

Pfingsten hat nach der Panne des Karfreitags den Funken wieder neu gezündet, sodass der Glaube der Jünger*innen Hand und Fuß bekommen hat.

Pfingsten ist der wieder neu geladene Akku für die Berufung durch unsere Taufe und Firmung. Wo bisweilen die Zündung des Hl. Geistes defekt geworden oder durch Lauheit verkümmert ist, da braucht es Impulse zur Erneuerung.

Der Pfingststurm will auch heute die Kirche “zum Tun bewegen“, damit wir in unserer - durch vielfache Krisen - taumelnden Welt zu hoffnungsvollen Mut-Menschen werden.

Entgegen aller Respektlosigkeit und allen Spaltungen in der Gesellschaft sind geistbewegte Menschen gefragt, die zum Frieden beitragen und zu einem zukunftsorientierten Miteinander bereit sind. Ja, die Welt braucht den Atem der Geistkraft Gottes, wie jene Skulptur in Bad Ischl - „Atemluft“ benannt – die zum Nachdenken bringt.

Und auch unsere Kirche muss gerade jetzt mit dem neuen Papst – und es ist ihm zuzutrauen – ins Tun kommen: Wenn vor 30 Jahren 510 000 reformbewegte Menschen das Kirchenvolksbegehren unterschrieben haben, dann ist jetzt der Geist einer synodalen, einer geschwisterlichen Kirche gefragt, in der neue Wege gefunden und gegangen werden - unter anderem die Weihe der Frauen und auch die Freistellung der Lebensform der Priester…

Gott lässt auch heute den „guten Geist“ wehen – und wenn wir uns wieder neu davon
„entzünden“ lassen, dann werden wir für das „gute Leben“ brennen.