Der Vatikan wirbt bei einer Konferenz in Chile für eine Allianz der Religionen. Kardinal George Jacob Koovakad, Präfekt des Vatikan-Dikasteriums für den interreligiösen Dialog, hat beim internationalen Kongress „Wege des Friedens. Religionen und Kulturen im Dialog”, zu einer Allianz der Religionen aufgerufen: „Religionen und Kulturen spielen unbestreitbar eine vielfältige und herausragende Rolle beim Aufbau von Friedensprozessen“. Frieden zu fördern und überall zu schaffen sei ein „zentraler Aspekt der Mission der Kirche“. Er verwies auf die zahlreichen Aufrufe zur Versöhnung, die die Päpste im Laufe der Jahre veröffentlicht haben, sowie auf die Veröffentlichung verschiedener „wichtiger Dokumente und Botschaften zur Förderung des Friedens. […] Der Heilige Stuhl ist überzeugt, dass in der heutigen Welt, die durch einen zunehmenden religiösen und kulturellen Pluralismus gekennzeichnet ist, der Dialog mit den Religionen und Kulturen von grundlegender Bedeutung ist, um Verständnis, Respekt für Vielfalt, Brückenbau und Frieden in der Gesellschaft zu fördern“. Von zentraler Bedeutung sei die Förderung des interreligiösen Dialogs. Es sei „gemeinsame Verantwortung von uns allen, eine Kultur des Friedens zu fördern und für den Frieden in der Welt zu arbeiten“. Er forderte schließlich Gläubige und Nichtgläubige auf, der Aufforderung von Papst Leo XIV. zu folgen, Frieden „durch Reflexion und Praxis zu verwirklichen, die von der Würde des Menschen und dem Gemeinwohl inspiriert sind“. (vn v 13. 8.)
Ein ostindisches Gericht nimmt Christenverfolger fest. Ein Gericht hat in Bhubaneswar (Odisha) sieben Personen in Gewahrsam genommen, weil sie christliche Familien angegriffen und zum Verlassen ihrer Häuser gezwungen hatten. „Selten hat die Polizei so schnell gehandelt, nachdem unsere Leute sich beschwert hatten, und die Schuldigen verhaftet“ so Pallab Lima, Leiter des United-Believers-Council Network-India. Die Polizei habe auch zugesichert, dass die Opfer für ihren Schaden entschädigt werden. (ucanews; Christen in Not 8/25)
Der syrische Präsident Al-Shara trifft den orthodoxen Patriarchen Johannes X. Der Begegnung im Präsidentenpalast in Damaskus kommt nach den jüngsten gewalttätigen Konflikten im Land große Bedeutung zu. Im Anschluss verlautete das Patriarchat von Antiochien auf seiner Website, dass der Kirche eine wichtige Rolle bei der Stärkung der nationalen Einheit zukommt. Die Regierung in Syrien will Mitte September Abgeordnete einer „Volksversammlung" wählen lassen. So soll das Parlament in der Hauptstadt Damaskus künftig 210 Mandatsträger haben, 60 mehr als bisher. 140 Abgeordnete würden von regionalen Wahlgremien bestimmt, die restlichen 70 werde der syrische Übergangspräsident ernennen. Gebiete außerhalb der Regierungskontrolle - wie die von Kurden gehaltenen Regionen und die zuletzt von Unruhen erschütterte, zumeist von Drusen bewohnte Provinz Suwaida - sollen den Angaben zufolge weiterhin Sitze auf der Grundlage ihrer Bevölkerungszahl erhalten. Vor kurzem schlug al-Sharaa einmal mehr versöhnliche Töne an. Die Vereinigung Syriens solle „nicht mit Blut" erreicht werden, sagte er laut APA während eines Treffens mit Vertretern der Provinz Idlib und anderen hochrangigen Beamten. Unterdessen demonstrierten in der Provinz Suwaida im Süden Syriens hunderte Menschen. Sie verurteilten die Gewalt im vergangenen Monat und forderten für die mehrheitlich von Drusen bewohnte Provinz das Recht auf Selbstbestimmung. Die Christen in der Region wurden von den Drusen gegen jihadistische Regierungsmilizen und Beduinen verteidigt. Infolge der Gewalt starben nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte etwa 1.600 Menschen. Inzwischen gilt eine Waffenruhe. (kap v. 18. 8.)
Im Salzburger Bildungshaus St. Virgil fand eine interreligiöse Tagung über jüdische Quellen der römisch-katholischen Liturgie statt. Die Tagung am 29./30. September steht unter dem Titel „Gepriesen sei der G'tt Israels". Vortragende sind u.a. P. Christian Rutishauser („Dialog mit dem Judentum: kirchliche, liturgische und spirituelle Auswirkungen"), Alexander Deeg („Die Hebräische Bibel, die bleibende Erwählung Israels und der christliche Gottesdienst. Überlegungen zu liturgischer Haltung und Hermeneutik") und Harald Buchinger („Ostern zwischen Popule meus und Israelitica Dignitas: Heilsgeschichte feiern im Angesicht Israels"). Außerdem wird Willy Weisz, Vizepräsident im Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit, als jüdischer Beobachter das Symposion begleiten und seine Sicht einbringen. Der Theologe Christoph Freilinger schreibt in einem Beitrag für die Kooperationsredaktion der Österreichischen Kirchenzeitungen: „Das Ziel des Symposions ist nicht nur eine theologische Korrektur, sondern eine neue Achtsamkeit: im Religionsunterricht, in der Predigt, in der Musik, im liturgischen Handeln. Die Teilnehmenden sollen entdecken, wie sehr das Christentum von seinen jüdischen Wurzeln lebt - und wie es gerade in dieser Verbundenheit geistlich reicher wird. [… Denn] das Alte Testament ist nicht der überwundene Kontrast zum Neuen Testament, sondern Bestandteil der Heilsgeschichte". (kap v. 30. 8.)