Hoffnungszeichen Februar 2025 - Ökumene

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Der Papst hat junge Priester und Mönche der autokephalen Ostkirchen im Vatikan empfangen. Die „geteilten Christen“ seien „Scherben, die zu einer Einheit zusammengefügt werden müssen“, sagte Papst Franziskus. Anlass des Treffens war das 1700. Jubiläum des Konzils von Nizäa, das seinerzeit das gemeinsame Glaubensbekenntnis aller Christen formulierte. Dieses Credo betone in seiner ursprünglichen Fassung die Gemeinschaft, indem es die Formulierung „Wir glauben“ nutzte, erklärte Franziskus. „Wie schön wäre es, wenn wir uns jedes Mal, wenn wir das Credo sprechen, mit Christen aller Traditionen verbunden fühlten.“ Bei der Audienz anwesend waren junge orthodoxe Priester und Mönche aus Armenien, Äthiopien, Eritrea, Ägypten und Indien, die sich zu Studienzwecken in Rom aufhalten. Franziskus erinnerte sie daran, dass der Glaube seine volle Einheit nur in der Gemeinschaft mit anderen finde: „Die Verbindung mit Gott führt über die Einheit unter uns Christen, die denselben Glauben bekennen“. (vn v. 6. 2.)

Eine ökumenische Tagung thematisierte die schlimme Behandlung der „Täufer“: Unter dem Motto „500 Jahre Täufertum - Auf den Spuren der Täufergeschichte" hat das diesjährige „Ökumenische Wochenende“ in Graz die Täufer ins Zentrum gerückt. Organisiert wurde die Tagung vom Ökumenischen Forum der christlichen Kirchen in der Steiermark, wie das steirische „Sonntagsblatt" informierte. Die Täufergeschichte sei eine der schlimmsten Episoden der Kirchengeschichte: Abertausende Täuferinnen und Täufer wurden in grausamer Weise im damaligen Heiligen Römischen Reich von staatlicher Seite, römisch-katholischer, evangelisch-lutherischer wie evangelisch-reformierter Kirche als Ketzer verfolgt, gefoltert, verbrannt, ersäuft oder enthauptet – auch in Graz, Bruck an der Mur und Kapfenberg. Seit den 2000er-Jahren arbeiten die Kirchen dieses große historische Unrecht im Dialog und mit Versöhnungsgottesdiensten auf. Bei der Einweihung der Gedenkstele „Die Reformation lebt" beim Mur-Steg in Graz sprach Superintendent Hermann Miklas ein Schuldbekenntnis und eine Bitte um Vergebung für die Ungerechtigkeiten aus, die im Namen der Evangelischen Kirche an den Täufern geschehen seien. 2021 fand eine Täufer-Ausstellung im Wiener Stephansdom statt, in der Kardinal Christoph Schönborn das Unrecht von römisch-katholischer Seite benannte. Die Täuferbewegung entstand im 16. Jahrhunderts als Versuch einer ganz am Evangelium orientierten Lebensweise, zu der für die meisten Mitglieder der Verzicht auf jede Gewaltanwendung und für viele die Gütergemeinschaft gehörte. Der Name, der der Bewegung gegeben wurde, rührt daher, dass sie die Säuglingstaufe ablehnten, weil nach ihrem Verständnis die Taufe als Eintritt in die Kirche einen bewussten Glaubens- und Willensakt des Täuflings voraussetzt. Da kein Landesherr sich zum Täufertum bekannte, fanden die Anhänger dieser Bewegung auch nirgendwo Schutz. Die Emigration nach Amerika machte eine kontinuierliche Existenz bis heute möglich. (kap v. 6. 2.)

Der Münchner Kardinal trifft den syrisch-orthodoxen Patriarchen. Kardinal Reinhard Marx tauschte sich mit Patriarch Mor Ignatius Aphrem II. von Antiochien, dem Oberhaupt der syrisch-orthodoxen Kirche, über die Lage der Christinnen und Christen in Syrien sowie die Lage syrischer Geflüchteter in Deutschland aus. Zu den Gesprächsthemen gehörte die Situation in Syrien nach dem Sturz des Assad-Regimes aus christlicher Sicht und welche Folgen der Regierungswechsel für Geflüchtete in der Erzdiözese München und Freising hat. Dort feiert die syrisch-orthodoxe Gemeinde die Gottesdienste in der Pfarrkirche St. Anna. (vn v. 14. 2.)

Der Münchner Kardinal und der lutherische Landesbischof gestalten eine ökumenische Gedenkfeier für Opfer des Anschlags. Am 13. Februar war ein 24-jähriger Afghane mit seinem Auto in München in das Ende eines Demonstrationszugs der Gewerkschaft gefahren. „Gemeinsam trauern wir um das zweijährige Kind und seine Mutter, die dabei ihr Leben verloren haben, und beten für sie und die Verletzten", heißt es in der Pressemitteilung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. „Wir trauern gemeinsam. Wir halten gemeinsam den Schmerz aus. Und wir geben einander Kraft dadurch, dass wir zusammenstehen", sagte Landesbischof Christian Kopp. Kopp wird den Angaben zufolge mit dem Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx den Gottesdienst gestalten. Dazu kämen außerdem Imam Benjamin Idriz von der Penzberger Moschee, der mit einem Totengebet der beiden Verstorbenen gedenken wird, und ein jüdisches Gemeindemitglied, das ein Psalm-Gebet sprechen wird. (kna u. vn v. 17. 2.)

Trauermarsch und ökumenischer Gedenkgottesdienst in Klagenfurt für die Opfer des Anschlags in Villach: Geplant ist ein gemeinsamer Trauermarsch vom Domplatz zur Stadtpfarrkirche. Dort findet dann ein Requiem mit Stadtpfarrer Gerhard Simonitti und dem evangelischen Pfarrer Gregor Schmoly von der Klagenfurter Johanneskirche statt. Gruß- und Trostworte aus dem Ausland sandte Caritasdirektor Ernst Sandriesser. Er verwies auf das Krisentelefon und die Telefonseelsorge der Caritas Kärnten, die unter der Nummer 142 rund um die Uhr besetzt sind. (kap v. 19. 2.)

Im Wiener Stephansdom fand ein ökumenisches Gebet für einen gerechten Frieden in der Ukraine statt. Ohne Gerechtigkeit und Sicherheit kann es für die Ukraine keinen Frieden geben, hat Kardinal Christoph Schönborn beim Friedensgebet betont. Schönborn stand dem Gebetsgottesdienst gemeinsam mit zahlreichen weiteren Vertretern der Kirchen in Österreich vor. Unter den Schlägen der Pummerin entzündeten die Vertreter und Vertreterinnen der Kirchen und der Politik Friedenskerzen. Der Botschafter der Ukraine, Vasyl Khymynets, bezeichnet das gemeinsame ökumenische Gebet als ein „starkes Signal der Unterstützung für das ukrainische Volk und für den Frieden". An dem Gottesdienst nahmen neben Kardinal Schönborn auch der päpstliche Gesandte in Österreich, Nuntius Erzbischof Pedro Lopez, der armenisch-apostolische Bischof und Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich, Tiran Petrosyan, der griechisch-orthodoxe Metropolit und Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz in Österreich, Arsenios (Kardamakis), der für die ukrainischen Gläubigen in Österreich zuständige orthodoxe Weihbischof Maximos Rudko sowie Chorepiskopus Emanuel Aydin von der Syrisch-Orthodoxen Kirche teil; weiters auch Ostkirchen-Generalvikar Yurij Kolasa. Auch zahlreiche Vertreter aus Diplomatie und Politik waren zur Feier gekommen. (kap v. 24. 2.)

In Salzburg waren Religionsvertreter im ökumenischen Friedensgebet für Ukraine vereint: Mehrere Hundert Menschen, unter ihnen zahlreiche Vertretenden von Kirchen und Religionsgemeinschaften, sind in der Stadt Salzburg zusammengekommen, um für Frieden in der Ukraine zu beten. Nach einem Treffen mit der ukrainischen griechisch-katholischen Gemeinde vor der Markuskirche führte eine Friedensprozession durch die Salzburger Altstadt zum Dom. Beim Friedensgebet waren u. a. der römisch-katholische Weihbischof Hansjörg Hofer, Pfarrer Vitaliy Mykytyn (Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche), Priester John Reves (Leiter des Byzantinischen Gebetszentrums), Pfarrerin Dorothee Büürma (evangelisch-methodistische Gemeinde), Pfarrer Jens-Daniel Maurer (evangelische Kirche), Generalvikar Martin Eisenbraun (altkatholische Kirche), Erzpriester Dumitru Viezuianu (rumänisch-orthodoxe Kirche), Bezirksevangelist Gerhard Reiffinger (neuapostolische Kirche) anwesend. Weihbischof Hofer klagte: „Der brutale Krieg geht weiter, die Gräueltaten werden mehr, die Hoffnungslosigkeit der gedemütigten Menschen wird größer". Die Lichter, die entzündet wurden, nannte er ein „starkes Zeichen“ der Solidarität. (kap v. 25. 2.)