Hoffnungszeichen Juni 2025 - Ökumene

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Im Berner Münster fand eine ökumenische Vesper zum 1700. Jubiläum des Konzils von Nizäa statt. Veranstaltet wurde diese von der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen der Schweiz. Im Mittelpunkt der Vesper stand das gemeinsame Glaubensbekenntnis, das auf das Konzil von 325 n. Chr. zurückgeht. Dieses sogenannte „Nicäno-Konstantinopolitanum“ ist bis heute Teil der Liturgie vieler Kirchen. Die Vesper sollte die Verbundenheit der christlichen Kirchen in der Schweiz unterstreichen, teilt der Veranstalter gegenüber kath.ch mit. Etwa 400 Personen, auch viele Mitglieder von Kirchgemeinden und Kirchen nahmen an dem Anlass teil. Es predigte Pfarrer Jerry Pillay, Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK). Der wichtigste gemeinsame Akt in der Vesper war das von allen Mitfeiernden gemeinsam gesprochene Glaubensbekenntnis. Ein „Band des Friedens“ zirkulierte durch die Reihen, bis alle miteinander durch dieses Band verbunden waren. Zwischen Liedern waren immer wieder Beiträge aus den verschiedenen Kirchen zum Glaubensbekenntnis zu hören. (kath.ch v. 2. 6.)

Papst Leo XIV. hat das Angebot seines Vorgängers Franziskus wiederholt, ein gemeinsames Osterdatum für alle Kirchen zu suchen. Bei einer Begegnung mit Gelehrten und Geistlichen aus Kirchen des Westens und des Ostens sagte er im Vatikan (Auszüge der offiziellen deutschen Übersetzung): „Eminenzen, Exzellenzen, verehrte Professoren, liebe Brüder und Schwestern in Christus, herzlich heiße ich Sie alle willkommen, die Sie am Symposium „Nizäa und die Kirche des dritten Jahrtausends: Auf dem Weg zur katholisch-orthodoxen Einheit“ teilnehmen, das gemeinsam vom Œcumenicum – dem Institut für Ökumenische Studien des Angelicum – und der Internationalen Orthodoxen Theologischen Vereinigung organisiert wurde. In besonderer Weise grüße ich die Vertreter der orthodoxen und orientalisch-orthodoxen Kirchen. […] Diese drei Themen Ihres Symposiums sind für unseren ökumenischen Weg von besonderer Relevanz. Erstens: der Glaube von Nizäa. Wie die Internationale Theologische Kommission in ihrem jüngsten Dokument zum 1700-Jahr-Jubiläum des Konzils von Nizäa festgestellt hat, ist das Jahr 2025 „eine einzigartige Gelegenheit, um zu betonen, dass das, was wir gemeinsam haben, quantitativ und qualitativ viel stärker ist als das, was uns trennt: Gemeinsam glauben wir an den dreieinigen Gott, an Christus, der wahrer Mensch und wahrer Gott ist, an das Heil in Jesus Christus, gemäß der Schrift, die in der Kirche und unter der Führung des Heiligen Geistes gelesen wird. […] Ich bin überzeugt, dass wir durch die Rückkehr zum Konzil von Nizäa und durch das Schöpfen aus dieser gemeinsamen Quelle die Punkte, die uns noch trennen, in einem anderen Licht sehen können. Durch den theologischen Dialog und mit Gottes Hilfe werden wir das uns verbindende Geheimnis besser verstehen. Indem wir diesen Glauben von Nizäa gemeinsam feiern und verkünden, werden wir auch auf dem Weg zur Wiederherstellung der vollen Gemeinschaft unter uns voranschreiten. Das zweite Thema Ihres Symposiums ist die Synodalität. Das Konzil von Nizäa hat einen synodalen Weg für die Kirche eingeleitet, um theologische und kanonische Fragen auf universaler Ebene zu behandeln. Der Beitrag der brüderlichen Delegierten aus den Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften des Ostens und des Westens zur jüngsten Synode über die Synodalität, die hier im Vatikan stattfand, war ein wertvoller Anstoß für eine vertiefte Reflexion über das Wesen und die Praxis der Synodalität. Das Schlussdokument der Synode stellte fest: ‚Der ökumenische Dialog ist von grundlegender Bedeutung für die Entwicklung eines Verständnisses der Synodalität und der Einheit der Kirche.‘ […] (Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe, Sendung, Nr. 138). Ich hoffe, dass die Vorbereitung und die gemeinsame Feier des 1700-Jahr-Jubiläums des Konzils von Nizäa eine günstige Gelegenheit sein werden, um „unseren Glauben an Christus gemeinsam zu vertiefen, zu bekennen und Formen der Synodalität unter Christen aller Traditionen in die Praxis umzusetzen“ (vgl. ebd., Nr. 139). Das Symposium wird als drittes Thema den Ostertermin behandeln. Wie wir wissen, war eines der Ziele des Konzils von Nizäa die Festlegung eines gemeinsamen Ostertermins, um die Einheit der Kirche in der Ökumene zum Ausdruck zu bringen. […] In diesem Jahr, in dem alle Christen Ostern am selben Tag gefeiert haben, möchte ich die Offenheit der katholischen Kirche für die Suche nach einer ökumenischen Lösung bekräftigen, die eine gemeinsame Feier der Auferstehung des Herrn begünstigt…“ Bei der Tagung anwesend waren mehr als 100 Expertinnen und Experten verschiedener christlicher Traditionen. Dazu kommen zahlreiche Bischöfe und Metropoliten verschiedener Kirchen. Aus Österreich sprachen u.a. der Dekan der katholisch-theologischen Fakultät der Uni Salzburg, Prof. Dietmar Winkler und der syrisch-orthodoxe Theologe Aho Shemunkasho. (vn u. kap v. 7. 6.)

Das steirische Benediktinerstift Admont war Gastgeber eines ökumenischen Jugendworkshops, von der Stiftung „Pro Oriente" organisiert. Rund 15 junge Erwachsene aus verschiedenen orthodoxen, altorientalischen und westlichen Kirchen nahmen daran teil. Ziel des mehrtägigen Treffens war der interkonfessionelle Austausch sowie die Begegnung mit benediktinischer Spiritualität und klösterlichem Leben. (www.p-udo-ja.at v. 8. 6.)

Ökumenischer Pfingstgottesdienst am Berliner Rathaus Schöneberg: Der als „international, bunt und mehrsprachig" angekündigte ökumenische Open-Air-Gottesdienst stand unter dem Motto „Rückenwind". Der Gottesdienst am Rathaus Schöneberg wird traditionell immer am Pfingstmontag von evangelischen, römisch-katholischen, freikirchlichen und orthodoxen Christinnen und Christen gemeinsam gefeiert. Er gilt nach kirchlichen Angaben regelmäßig als einer der größten Open-Air-Gottesdienste zum Pfingstfest. Vor dem Rathaus Schöneberg hielt US-Präsident John F. Kennedy 1963 seine berühmte Rede mit dem Bekenntnis „Ich bin ein Berliner". (domradio.de v. 9 6.)

Ein Ökumene-Treffen in Rom diskutiert die Bedeutung der „Wiener christologischen Formel“ für die Ökumene. Über 100 Expertinnen und Experten sowie zahlreiche Bischöfe und Metropoliten verschiedener christlicher Traditionen werden erwartet, um den gemeinsamen Glauben zu stärken und die Einheit der Kirchen zu fördern. Papst Leo XIV. wird die Teilnehmenden empfangen. Die Tagung, veranstaltet vom Ökumene-Institut der Päpstlichen Universität St. Thomas von Aquin und der „Internationalen orthodoxen theologischen Vereinigung“, steht unter der Schirmherrschaft des vatikanischen Ökumene-Dikasteriums. Das Generalthema lautet: „Nizäa und die Kirche für das dritte Jahrtausend“. Das in Nizäa (325) formulierte Glaubensbekenntnis biete „eine theologische Vision des dreieinigen Gottes, die auch heute noch den gemeinsamen Glauben der Christen, insbesondere der orthodoxen und der katholischen Kirche, leitet“, so die Veranstalter. Ziel der römischen Konferenz ist es, diesen gemeinsamen Glauben zu bedenken, „mit dem Ziel, die beiden Kirchen näher an die volle Gemeinschaft heranzuführen“. Über die römisch-katholische und orthodoxe Kirche hinaus sind aber auch eine Reihe von Bischöfen und Theologen der orientalisch-orthodoxen und anglikanischen Kirche bei der Tagung vertreten, was den breiten ökumenischen Ansatz unterstreicht. Zu den zentralen Themen des Symposions gehören Trinität und Inkarnation, Synodalität und Primat, Häresie und Schisma, das Osterdatum sowie weitere praktische Fragen des kirchlichen Lebens. Die Konferenz wird von einem Gremium geleitet, dem der römische Kurienkardinal Kurt Koch, Metropolit Job (Getcha) für das orthodoxe Patriarchat von Konstantinopel, der koptisch-orthodoxe Bischof Anba Kyrillos von Los Angeles/USA sowie der anglikanische Erzbischof und frühere Primas Rowan Williams angehören. Aus Österreich werden in den folgenden Tagen u. a. der Dekan der katholisch-theologischen Fakultät der Uni Salzburg, Dietmar Winkler, der syrisch-orthodoxe Theologe Aho Shemunkasho, die in Regensburg lehrende Kirchenhistorikerin und Ökumenikerin Andrea Riedl und der Grazer Ökumene- und Liturgiexperte Basilius Groen das Wort ergreifen. Die Stiftung Pro Oriente gehört zu den Mitveranstaltern. Pro Oriente initiierte 1970/71 einen inoffiziellen Dialog zwischen römisch-katholischen und orientalisch-orthodoxen Theologen. Schon 1971 gelang dabei mit der „Wiener Christologischen Formel“ ein beachtlicher Erfolg. Durch die Überwindung von terminologischen und kulturell-politisch bedingten Missverständnissen konnte der Versöhnung zwischen römisch-katholischer Kirche und orientalisch-orthodoxen Kirchen ein Weg gebahnt und die Übereinstimmung in zentralen Glaubensinhalten bekundet werden. Die „Wiener Christologische Formel“ besagt wörtlich: „Wir glauben, dass unser Gott und Erlöser, Jesus Christus, Gottes fleischgewordener Sohn ist; vollkommen in seiner Gottheit und vollkommen in seiner Menschheit. Seine Gottheit war von seiner Menschheit nicht einen Augenblick getrennt. Seine Menschheit ist eins mit seiner Gottheit, ohne Vermischung, ohne Vermengung, ohne Teilung, ohne Trennung. Im gemeinsamen Glauben an den einen Herrn Jesus Christus betrachten wir sein Geheimnis als unausschöpflich und unaussprechbar, für den menschlichen Geist weder voll zu verstehen noch auszudrücken.“ Diese Formel wird im Rahmen der Tagung erneut auf ihre Bedeutung für den heutigen ökumenischen Dialog hin beleuchtet. (kap u.vn v. 12. 6.)

Im Wiener Stephansdom findet ein ökumenischer Gedenkgottesdienst für die Toten des Amoklaufs in Graz statt. Neben Österreichs Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen haben u.a. folgende Repräsentanten der gesetzlich anerkannten Kirchen und Religionsgesellschaften ihr Kommen zugesagt: der Administrator der Wiener Erzdiözese, Josef Grünwidl, der evangelische Bischof Michael Chalupka, Wolfgang Rehner, der evangelische Superintendent der Steiermark, und Ümit Vural, Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich. Im Gottesdienst werden für die Toten Kerzen entzündet, dabei wird Österreichs grösste Glocke, die Pummerin, erklingen. (kath.ch u. kap v. 12. 6.

Der armenisch-apostolische Bischof Tiran Petrosyan hat in Wien eine Gruppe Studierender der Universität Salzburg empfangen. Die ökumenische Begegnung im armenischen Gemeindezentrum fand am Feiertag der armenischen heiligen Hripsime statt. Sie ist auch Schutzpatronin der armenischen Gemeinde in Wien. Petrosyan erläuterte der Salzburger Gruppe die Geschichte der armenischen Gemeinde in Österreich und sprach über aktuelle Herausforderungen für die armenische Kirche. Der Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich sagte: „Solche interkulturellen und interreligiösen Treffen sind von großer Bedeutung: Sie ermöglichen jungen Menschen, die spirituelle Tiefe und das Gemeindeleben der armenischen Diaspora kennenzulernen, fördern das Verständnis zwischen Kirchen und Kulturen und bauen Brücken des Dialogs - nicht nur zwischen Salzburg und Wien." In Österreich leben bis zu 7.000 armenische Christen, davon ca. 3.000 in Wien, ca. 4000 noch in Linz, Graz, Bregenz, Klagenfurt und Salzburg. Die Salzburger Gruppe besuchte auch das Wiener armenisch-katholische Mechitaristenkloster. Der armenisch-katholische Mechitaristenorden, der 1701 von Mechitar von Sebaste in Konstantinopel gegründet wurde, hat sich um die Bewahrung der armenischen Kultur große Verdienste erworben. Die Wiener Niederlassung (seit 1811) gilt als Zentrum armenischer Kultur in Mitteleuropa. Nach eigenen Schätzungen zählt die armenisch-katholische Gemeinde in Österreich bis zu 500 Mitglieder. (kap v. 17. 6.)

Die anglikanische und die römisch-katholische Kirche helfen einander mit neuen Ideen. Der Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki hat sich mit dem anglikanischen Bischof Ric Thorpe aus England, dem künftigen Erzbischof von Melbourne, zum Austausch getroffen. Ausgangspunkt für den Gedankenaustausch zwischen den beiden war ein früheres Kennenlernen der beiden Theologen am St. Gregory Center for Church Multiplication in London. Bischof Ric Thorpe leitet es seit gut zehn Jahren und sieht in den 100 neu gegründeten Gottesdienstgemeinden Neugründungen großes Potential: „Unser Beitrag beim St. Gregory Center ist ganz konkret, Menschen und Teams für diese spannende Aufgabe auszubilden. Bei uns lernen sie, worauf es ankommt, wenn man neue Gemeinden gründen oder bestehende Gemeinden zu neuem Wachstum verhelfen möchte", erklärt Thorpe beim Gedankenaustausch mit Kardinal Woelki. „So unterschiedlich jede Gemeinde auch sein mag, so gibt es doch ein paar verbindende Elemente, die wir dort immer wieder finden, wo Wachstum und Erneuerung gelingen. Neben dem Gebet, besonders um den Heiligen Geist, sind das vor allem einladende Gottesdienste, das inspirierende Sprechen über den eigenen Glauben, die eigene Christus-Beziehung und das Bilden kleiner Gemeinschaften." Kardinal Woelki ist davon überzeugt, dass einige der Anregungen aus der anglikanischen Kirche auch für die römisch-katholische Kirche „übersetzt" werden können: „In den kommenden Monaten wollen wir versuchen, diese Impulse auch in unser Erzbistum zu tragen, um manches einfach auszuprobieren." (domradio.de v. 18. 6.)

In Baar (Schweiz) wurde eine römisch-katholische Firmung und eine reformierte Konfirmation gemeinsam gefeiert. Fünf Jugendliche durften zusammen mit ihren Familien in ökumenischer Offenheit eine schöne Feier in der reformierten Kirche in Baar erleben: Domherr Reto Kaufmann spendete das Sakrament der Firmung den 3 Jugendlichen Sanne, Elena und Nadja und Pfarrer Manuel Bieler konfirmierte zwei Jugendliche, Livia und Tim. Zusammen mit den Katechetinnen, Regula Friedli und Margot Beck und Karin Schmitz von SEELSAM, der ökumenischen Seelsorge für Menschen mit Behinderung im Kanton Zug, feierten die fünf Jugendlichen aus den Institutionen Heilpädagogische Schule Zug und Heilpädagogisches Zentrum Hagendorn diesen lebendigen und frohen Gottesdienst. (kap v. 18. 6.)

Ökumenischer Schulterschluss der Kirchen nach Terroranschlag in Damaskus. Hunderte Menschen haben in der orthodoxen Elias-Kirche in Damaskus mit einem Gottesdienst der Opfer des jüngsten Terroranschlags gedacht. Dem Gottesdienst in der stark verwüsteten Kirche stand der antiochenisch-orthodoxe Patriarch Johannes X. vor. Gekommen waren u.a. der syrisch-orthodoxe Patriarch Aphrem II. und der melkitische Patriarch Youssef I. Absi. Patriarch Johannes rief zum Zusammenhalt in der Gesellschaft auf. Es dürfe den Terroristen nicht gelingen, Zwietracht zu sähen. Christen und Muslime müssten zusammenstehen. Im Anschluss an den Gottesdienst besuchten die Patriarchen die zahlreichen Verletzten in den Krankenhäusern. (kap v. 24. 6.)

Der Interreligiöse Religionsunterricht wird in Wien in vier Schulen erprobt. Was braucht ein zeitgerechter Religionsunterricht in einer Gesellschaft, die vielfältiger ist denn je? - Dieser Frage widmet sich das Pilotprojekt „diaRU - dialogisch-interreligiöser authentischer Religionsunterricht". Expertinnen und Experten aus fünf Religionsgemeinschaften haben in Zusammenarbeit mit der KPH Wien/Niederösterreich das neue Unterrichtsmodell entwickelt. An vier Wiener Pflichtschulen wurde das Modell im gerade zu Ende gehenden Schuljahr erstmals praktisch erprobt - mit positiven Ergebnissen, wie das Schulamt der Erzdiözese Wien und die Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/Niederösterreich (KPH) in Aussendungen mitteilten. Demnach wurden in drei Volksschulen und einem Sonderpädagogischen Zentrum römisch-katholische bzw. orthodoxe Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit muslimischen Mitschülerinnen und Mitschülern unterrichtet. Lehrpersonen aus diesen Religionen standen für mehrere Unterrichtseinheiten zusammen in der Klasse. Beteiligt sind an dem Projekt neben dem Wiener Erzbischöflichen Amt für Schule und Bildung das evangelische Schulamt, das orthodoxe Schulamt, das Schulamt der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich sowie das Schulamt der alevitischen Glaubensgemeinschaft in Österreich. Andrea Pinz, Leiterin des Erzbischöflichen Amts für Schule und Bildung meinte: Gerade in einer pluralen Gesellschaft brauche es „ergänzende Unterrichtsformate, die in besonderer Weise Brücken schlagen". Auch die Rückmeldungen der Religionslehrkräfte seien durchwegs positiv. Der evangelische Superintendent und Wiener Schulamtsleiter Matthias Geist sagte dazu: „Der Hoffnungsgedanke verbindet die Religionen miteinander. […Das] wird für Tag für Tag im Religionsunterricht gestärkt und in besonderer Weise in diesem interreligiösen Projekt". Positiv äußerte sich auch Branislav Djukaric, Fachinspektor und stellvertretender Schulamtsleiter des Orthodoxen Schulamts. Wir „wollen mit diesen gemeinsamen, kooperativen Unterrichtsformen ein Zeichen des Dialogs im Rahmen des konfessionellen Religionsunterrichts setzen.". Positiv hat sich auch Carla Amina Baghajati, Leiterin des Schulamtes der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, zum neuen Pilotprojekt geäußert: Indem der kulturelle Reichtum von Religionen erfahrbar wird, erscheine Vielfalt positiv „und der Blick fürs Gemeinsame wird gestärkt". Die alevitische Fachinspektorin Burcu Demir hielt fest: Einerseits würden Themen aus der Sicht des eigenen Glaubens vertieft und reflektiert, andererseits eröffne sich die Chance, auch die Sichtweisen anderer Konfessionen kennenzulernen und sich im respektvollen Dialog auszutauschen. (kap v. 25. 6.)

Papst Leo XIV. setzt sich für stärkeren ökumenischen Dialog ein. Im Rahmen der Feierlichkeiten zu Peter und Paul empfing Papst Leo XIV. erstmals seit seiner Wahl die Delegation des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel. Er hob hervor, dass der Austausch von Delegationen bei den Feierlichkeiten beider Kirchen Ausdruck einer bereits bestehenden tiefen Gemeinschaft sei. Rückblickend würdigte der Papst die Wiederaufnahme des Dialogs zwischen Rom und Konstantinopel nach Jahrhunderten der Meinungsverschiedenheiten. Er verwies auf die mutigen Schritte von Papst Paul VI. und Patriarch Athenagoras. Unter ihren jeweiligen Nachfolgern sei dieser Weg mit Konsequenz weiterverfolgt worden. Dabei erwähnte er besonders den ökumenischen Beitrag von Patriarch Bartholomaios I., der persönlich an der Beisetzung von Papst Franziskus sowie an der Pontifikalmesse Leos XIV. teilnahm. In Dankbarkeit für die bereits erzielten Fortschritte bekräftigte der Papst seine feste Absicht, den Einsatz für die „volle sichtbare Gemeinschaft“ zwischen den Kirchen fortzusetzen. Dieses Ziel könne nur durch „respektvolles Zuhören und brüderlichen Dialog“ erreicht werden . Er lud die orthodoxe Delegation ein, im Dialog mit den Bischöfen der römisch-katholischen Kirche Vorschläge dazu zu unterbreiten. (vn v. 28. 6.)

Papst Leo XIV. hat am Hochfest der Apostel Petrus und Paulus zur Einheit unter den Christen aufgerufen. Die Kirche sei „aus dem Zeugnis der Apostel Petrus und Paulus entstanden“ und darin läge eine Aufgabe für die Ökumene. Seinen Bischofsdienst verstehe er als „Dienst an der Einheit und dass die Kirche von Rom durch das Blut der Heiligen Petrus und Paulus verpflichtet ist, in Liebe der Gemeinschaft aller Kirchen zu dienen.“ Diese Einheit in der Kirche und unter den Kirchen entstehe durch Vergebung und gegenseitiges Vertrauen. Denn auch das Neue Testament verschweige die „Fehler, Widersprüche und Sünden derer, die wir als die größten Apostel verehren“ nicht. „Zu dieser Größe fanden sie nämlich durch Vergebung. Und die Kirche solle „in dieser zerrissenen Welt ein Zuhause“ und eine „Schule der Gemeinschaft“ sein. (vn v. 29. 6.)