Der Salzburger Muslimen-Vertreter stellte fest: Gewalttäter können sich nicht auf den Islam berufen. Der Vorsitzende der Islamischen Religionsgemeinde Salzburg, Ismail Ozan, hat sich entschieden von islamistisch motivierten Gewalttaten distanziert: „Egal, worauf sich solche Täter berufen, es hat mit dem Islam nichts zu tun und wird durch diesen nicht legitimiert", betonte er in einem Interview mit dem Salzburger „Rupertusblatt". Die Heilige Schrift des Islam sei in dieser Frage eindeutig, erklärte Ozan und verwies auf die Koran-Sure 5,32, wonach das Töten eines unschuldigen Menschen mit der Tötung der gesamten Menschheit gleichzusetzen sei. Gleichzeitig unterstrich er die Verantwortung aller gesellschaftlichen Akteure im Kampf gegen Extremismus. Politik, Gesellschaft und Religionsgemeinschaften müssten gemeinsam gegensteuern. Seine Botschaft an die muslimische Community lautet: „Lebt in Frieden, achtet eure Nachbarn und tragt dazu bei, dass in ganz Österreich Frieden herrscht. 99,9 Prozent der Muslime leben friedlich in Österreich." Die Salzburger Moscheegemeinden würden regelmäßig kontrolliert, in den Predigten - überwiegend auf Deutsch gehalten - sei keine Radikalisierung festzustellen. (kap v. 1. 3.)
Der Vatikan hat zum islamischen Fastenmonat Ramadan eine Botschaft an die Muslime in aller Welt übermittelt. Im zuständigen Dikasterium für den Interreligiösen Dialog unterzeichnete der neue Leiter, der indische Kardinal George Jacob Koovakad, die Botschaft: Die Zeiten des Fastens seien zugleich auch Zeiten des Gebets und der Nächstenliebe. Christen und Muslime seien aufgerufen, gemeinsam Zeugnis von Gottes Freundschaft mit der gesamten Menschheit abzulegen. Gemeinsame Werte wie Gerechtigkeit, Mitgefühl und Respekt für die Schöpfung sollten als Kompass dienen. „Für euch, liebe Muslime, wird die Hoffnung genährt durch das Vertrauen auf das göttliche Erbarmen, das vergibt und leitet.“ Die Gläubigen beider Religionen seien aufgefordert, alle Formen der Gewalt, der Diskriminierung und der Ausgrenzung zurückzuweisen, so Koovakad. „Unser Glaube und seine Werte sollten uns helfen, vernehmbar gegen Unrecht und Gleichgültigkeit zu sprechen und die Schönheit der menschlichen Verschiedenheit zu verkünden." (vn v. 7. 3.)
Die Deutsche Bischofskonferenz gratuliert den Muslimen zum Ramadan. Beide Religionen verbinde das Prinzip der Hoffnung „über die Grenzen der Religionsgemeinschaften hinweg. […] Überwinden wir die Spaltung, lassen wir uns nicht auseinanderdividieren." Bei dem Ramadan-Fastenbrechen am Sitz der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG) in Köln richteten auch der Kölner Bürgermeister Ralph Elster und der Beauftragte für den interreligiösen Dialog der Evangelischen Kirche von Westfalen, Ralf Lange-Sonntag, Grußworte an die Gastgeber. Der Pfarrer wies darauf hin, dass in diesem Jahr der islamische Fastenmonat Ramadan und die christliche Fastenzeit zusammenfallen. Beide Religionen pflegten in dieser Zeit die Werte des Verzichts und der Gemeinschaft. Die international aktive IGMG gilt als eine Organisation des Politischen Islams. Die 1995 von dem türkischen islamistischen Politiker Necmettin Erbakan gegründete Bewegung dominiert den Moscheeverband „Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland" mit mehreren Hundert Moscheegemeinden. Im Verfassungsschutzbericht 2023 wird die IGMG zwar erneut genannt, doch die „Extremismusbezüge der IGMG sind [in den vergangenen Jahren schwächer geworden", heißt es in dem Bericht. Zudem haben sich IGMG-Gemeinden auch am Förderansatz „Moscheen für Integration - Öffnung, Vernetzung, Kooperation" der Deutschen Islam Konferenz des Bundesinnenministeriums beteiligt. (domradio.de u. vn v. 13. 3.)
Der Menschenrechtsminister Indonesiens schlägt ein Gesetz zur Religionsfreiheit vor. Der Vorschlag von Minister Natalius Pigai findet breite Unterstützung, stößt jedoch auch auf Kritik. Pigai betonte, das Gesetz müsse nicht nur die sechs anerkannten Religionen – Islam, Protestantismus, Katholizismus, Hinduismus, Buddhismus und Konfuzianismus – berücksichtigen, sondern auch andere Glaubensrichtungen. „Alle Bürger haben das Recht auf Religionsfreiheit und darauf, ihren Glauben ohne Angst auszuüben“, sagte er. Der Vorschlag wurde von Nahdlatul Ulama, der größten Organisation gemäßigter Muslime mit etwa 80 Millionen Anhängern, begrüßt. Deren Vorsitzender, Yahya Cholil Staquf, hob hervor, dass der Staat Konflikte zwischen Religionen reduzieren müsse. Auch Bonar Tigor Naipospos vom Setara Institute for Democracy and Peace unterstützte den Vorstoß und betonte, alle Bürger hätten das Recht, ihre Religion frei zu wählen, zu bekennen und auszuüben: „Es gibt keine Harmonie, solange die Freiheit nicht gewährleistet ist“. Kritik kam von Mafirion, einem Abgeordneten der Kommission für religiöse Angelegenheiten. Er argumentierte, dass die Religionsfreiheit bereits durch die Verfassung von 1945 garantiert sei. Indonesien hat 280 Millionen Einwohner, davon rund acht Millionen Katholiken. (ucanews u. vn v.15. 3.)
Der römisch-katholische Erzbischof von Karatschi ist für seine Verdienste im interreligiösen Dialog ausgezeichnet worden. Der Pakistanische Staatspräsident Asif Ali Zardari verlieh Kardinal Joseph Coutts (79) die „Tamgha-i-Imtiaz"-Medaille, berichtete der vatikanische Pressedienst „Fides". Kardinal Coutts erhielt die Ehrung für seine Initiativen in Gesundheitsfürsorge, Bildung, Wohltätigkeit und Solidarität während seines pastoralen Dienstes als Priester und Bischof. Präsident Zardari sagte: „Sein Dienst an der Menschlichkeit und seine Rolle bei der Vereinigung verschiedener Glaubensrichtungen sind eine Quelle der Inspiration für alle Pakistaner". Joseph Coutts übernahm 1990 die Leitung der Diözese Hyderabad. 1998 wurde er Bischof von Faisalabad und 2012 Erzbischof von Karatschi. Von den ca. 230 Mio Einwohnern Pakistans sind ca. 3 Mio Christen, je zur Hälfte Katholiken und Mitglieder protestantischer Kirchen. (fides u. kap v. 24. 3.)
Die Religionsführer von Bosnien-Herzegowina haben zum Zusammenhalt aufgerufen. Nur dadurch könne in dem multireligiösen Vielvölkerstaat der Frieden gesichert und eine stabile Zukunft aufgebaut werden, hieß es vom „Interreligiösen Rat“ in der Hauptstadt Sarajevo: „Bosnien-Herzegowina gehört uns allen und wir alle tragen die Verantwortung für seinen weiteren Weg", betonten die Vertreter der römisch-katholischen, serbisch-orthodoxen, muslimischen und jüdischen Gemeinschaften. Nicht nur sei das Zusammenleben verschiedener Volksgruppen und Religionen die Realität des bosnischen Alltags, sondern bestimme obendrein die „Identität" des Balkanlandes: „Bosnien-Herzegowina ist kein Land der Teilung, sondern der Begegnung." Zuletzt erließ der bosnische Serben-Führer Milorad Dodik umstrittene Gesetze mit dem Ziel, die überwiegend von Serben bewohnte Teilrepublik Srpska vom Rest des Landes zu isolieren. (kna v. 25. 3.)
Fünf Jahre interreligiöse Arbeit in Tulln: Seit fünf Jahren gibt es in der niederösterreichischen Stadt Tulln eine enge Zusammenarbeit zwischen den römisch katholischen Pfarren Tulln-St. Stephan und St. Severin, der evangelischen Pfarre, der islamischen Glaubensgemeinschaft und der serbisch-orthodoxe Kirche. Als „spirituelle Brückenbauer" will man den Zusammenhalt stärken und in die Gesellschaft hineinwirken, berichtet die St. Pöltner Kirchenzeitung „Kirche bunt". In einer Feierstunde zum 5-Jahr-Jubiläum hob Stadtpfarrer Krzysztof Kowalski das Wort Frieden und seine Bedeutung für jede Konfession hervor. Imam Senad Kusur lernte in den vergangenen fünf Jahren, „wie sehr das Zuhören und das gemeinsame Nachdenken über den Glauben verbindet und dass unsere gemeinsamen Werte und der Wunsch nach Frieden stärker sind als das Trennende". Als Höhepunkt nannte er die Kunstschau "Wir Kinder Abrahams" des Künstlers Ernst Degasperi, die 2022 in der Tullner Moschee stattfand. Die „Einheit in der Vielfalt" betonte Johannes Ramharter von der evangelischen Pfarrgemeinde: „Unser gemeinsames Ziel ist nicht die wechselseitige Mission, sondern ein Kennenlernen." Ein Aspekt, der auch für die Jugendarbeit gelte, etwa bei den „Church Clubbings" für und mit Jugendlichen verschiedener Glaubensrichtungen. Für den serbisch-orthodoxen Erzpriester Jovan Alimpic sind die „Spirituellen Brückenbauer" ein hervorragendes Beispiel dafür, dass ein friedliches Miteinander sehr wohl möglich sei, denn mit gegenseitig ausgestreckten Händen können wir sehr viel erreichen und vieles bewegen". (kap v. 26. 3.)
Die Stadt Wien und die Islamische Glaubensgemeinschaft luden zum interreligiösen Fastenbrechen ins Wiener Rathaus. Bürgermeister Michael Ludwig und IGGÖ-Präsident Ümit Vural begrüßten zum Fastenbrechen („Iftar“) u.a. Kardinal Christoph Schönborn, den Wiener Apostolischen Administrator Josef Grünwidl, Oberabbiner Jaron Engelmayer, den Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Oskar Deutsch und den Präsidenten der Buddhistischen Religionsgesellschaft Gerhard Weißgrab. Das Iftar im Rathaus stehe symbolisch für ein gelebtes Miteinander und für Vielfalt in Wien, so IGGÖ-Präsident Vural in seiner Ansprache. Offenheit und gegenseitiger Respekt seien das Fundament für eine lebendige und zugleich integrative Gesellschaft. Bürgermeister Ludwig hob das Bemühen der Stadt hervor, die Zusammenarbeit unter den Religionen zu fördern. Im „Wiener Religionsrat“ seien bereits 20 Kirchen und Religionsgemeinschaften vertreten. Kardinal Schönborn zitierte den Propheten Jesaja: „Das ist ein Fasten, wie ich es liebe: die Fesseln des Unrechts zu lösen, [...] die Versklavten freizulassen, [...] an die Hungrigen dein Brot auszuteilen." Zum Iftar-Essen kamen weiters: der methodistische Superintendent Stefan Schröckenfuchs, die evangelische Oberkirchenrätin Ingrid Bachler, der Wiener Superintendent Matthias Geist, der orthodoxe Erzpriester Alexander Lapin, die altkatholische Bischöfin Maria Kubin und der Hirte Walter Hessler von der Neuapostolischen Kirche. (kap v. 28. 3.)
Der Vatikan grüßt die Moslems zum Ramadan: Das Dikasterium für den Interreligiösen Dialog hat zum Ramadan 2025 wieder eine Botschaft an die muslimische Gemeinschaft weltweit übermittelt. Darin ermutigte der Vatikan Muslime wie Christen, ihre gemeinsamen Werte zu stärken und miteinander für eine gerechtere und friedlichere Welt einzutreten. (vn v. 30. 3.)
Eine Christin ist Sozialministerin in der neuen syrischen Regierung. Der islamistische Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa hat eine neue Regierung gebildet. Unter den 22 Ministern sind auch Vertreter religiöser Minderheiten. Die Christin Hind Kabawat übernimmt das Ressort Soziales und Arbeit. Sie ist zugleich die erste Frau in der syrischen Führung. Verkehrsminister Jarub Badr ist Alawit und gehört somit derselben religiösen Gruppe an wie der gestürzte Baschar al-Assad und ein Großteil der einstigen Führungselite. Der Druse Amgad Badr leitet das Resort für Landwirtschaft. Kabawat (51) war unter anderem Direktorin für interreligiöse Friedensförderung am Zentrum für Weltreligionen, Diplomatie und Konfliktlösung an der US-amerikanischen George Mason University und stellvertretende Leiterin des Genfer Büros der Syrischen Verhandlungskommission, einem Gremium der syrischen Opposition gegen Assad. Die Bildung der neuen syrischen Regierung sei die „Erklärung unseres gemeinsamen Willens, einen neuen Staat aufzubauen […in] Verantwortung und Transparenz“. (vn v. 30. 3.; Salzburger Nachrichten v. 31. 3.)