Ökumene

Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. drängt weiter auf ein von allen Christinnen und Christen gemeinsam begangenes Osterfest. Er übermittelte allen Schwesterkirchen, die bereits Ostern feiern, seine herzlichsten Glückwünsche: Es sei letztlich ein „Skandal", das Fest der Auferstehung des Herrn getrennt zu feiern, wie der „Pro Oriente"-Dienst berichtete. Im nächsten Jahr fallen die Osterfeste der Ost- und Westkirche auf dasselbe Datum, den 20. April. Er bete inständig, so der Patriarch, dass dieses gemeinsame Fest im kommenden Jahr kein zufälliges punktuelles Ereignis sein werde, sondern eine Initialzündung für weitere Bemühungen um eine Vereinheitlichung des Ostertermins. Die Ostkirchen bestimmen den Termin nach dem Julianischen, die Westkirchen nach dem Gregorianischen Kalender. Die Ostertermine können deshalb im Extremfall bis zu fünf Wochen auseinanderfallen. (domradio.de v. 4. 4.)

Mit einem ökumenischen Gottesdienst hat das „Theologische Studienjahr Jerusalem" seine Feiern zum 50-jährigen Bestehen beendet. Nach einem Festakt auf dem Jerusalemer Zionsberg versammelten sich die Studierenden und Lehrenden sowie viele der 1.200 ehemaligen Absolventen des ökumenischen Ausbildungsganges in der Kirche der Dormitio-Abtei. Die „Lern- und Lebensgemeinschaft" des ökumenischen Studiengangs sei immer auch eine „Dialoggemeinschaft" von Menschen, die Gott suchten und beteten, betonte Dormitio-Abt Nikodemus Schnabel. Gemeinsam mit Propst Joachim Lenz von der Evangelischen Erlöserkirche leitete er den Gottesdienst. Der evangelische Theologe Christoph Markschies, Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, legte in der Festpredigt das Evangelium der „Emmaus-Jünger" aus: Wie die Jünger erst auf den „zweiten Blick" in ihrem Begleiter Jesus erkannten, so gehöre der „zweite Blick", das kritische Nachforschen, auch zu den zentralen Anliegen des Studiengangs zu Ökumene, Bibelkunde und interreligiösem Dialog. Bei dem Gottesdienst betete man für die Juden, die derzeit ihr Pessah-Fest erwarten, für die Muslime, die gerade ihre „Nacht der Bestimmung" feiern. (kna v. 6. 4.)

Mit einem Appell, Menschen mit Behinderung in voller Akzeptanz im Alltag zu begegnen, ist die ökumenische „Woche für das Leben“ in Rüdesheim am Rhein eröffnet worden. „Menschen mit Behinderung müssen in unserer Gesellschaft integriert sein. Jedes Leben ist lebenswert, daran wollen wir als Kirchen mit dieser Woche erinnern“, betonten zum Auftakt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, und die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs. Bischöfin Kirsten Fehrs betonte die Grundidee der „Woche für das Leben“: „Menschliches Leben muss immer dann besonders geschützt werden, wenn es verletzlich ist, vor allem an seinem Anfang und an seinem Ende.“ Seit 30 Jahren haben sich die beiden christlichen Kirchen mit der „Woche für das Leben“ für die Anerkennung der Schutzwürdigkeit des menschlichen Lebens in all seinen Phasen eingesetzt. (vn [=Vatican News] v. 13. 4.)

Der steirische Bischof Wilhelm Krautwaschl ist in Armenien von Katholikos Karekin II., Oberhaupt der Armenisch-apostolischen Kirche, empfangen worden. Krautwaschl hält sich derzeit an der Spitze einer großen Delegation von Pro Oriente" und der Katholischen Hochschulgemeinde zu einem mehrtägigen Solidaritätsbesuch in Armenien auf. Im Mittelpunkt der Begegnung in Etschmiadzin, dem Sitz des Katholikos, stand die schwierige Situation Armeniens und seiner Bevölkerung, ausgelöst durch die Aggressionen Aserbaidschans. Katholikos Karekin II. dankte dem Bischof für seinen Besuch und die Hilfe für die Not leidenden Geflüchteten aus Berg-Karabach. Begleitet wurde die steirische Kirchendelegation in Etschmiadzin auch vom Wiener armenischen Bischof Tiran Petrosyan. Neben weiteren Gesprächen, Gottesdiensten und kulturellen Besuchen stand auch ein Besuch der Genozid-Gedenkstätte Zizernakaberd („Schwalbenfestung") in Jerewan auf dem Programm. Das Leid des armenischen Volkes müsse wahrgenommen werden. Hier dürfen wir nicht wegschauen", betonte Bischof Krautwaschl. (kao v. 15. 4.)