25.01.2012, Christa Peikert- Flaspöhler
Du träumst in mir, mein Gott, und ich mit dir:
von einer Kirche, arm an HERR-schaft,
reich an Dien-Mut und heiliger Gemeinschaft;
von einer Kirche, arm an Macht und Gütern,
reich an geschwisterlichem Leben;
von einer Kirche, arm an Dogmen und Gesetzen,
reich an Vertrauen in die Kraft der Liebe;
von einer Kirche, arm an Angst und Enge,
reich in Erwartung deines guten Geistes;
von einer Kirche, arm an Formeltreue,
reich an Bewegung, an spontaner Freude;
Du träumst in mir, mein Gott, und ich mit dir:
von einer Kirche ohne Vorurteile;
von einer Kirche ohne Spaltung;
von einer Kirche ohne Hierarchie;
von einer Kirche mit der ganzen Fülle,
die du verschenkst an Charismen,
an Fantasie und Fähigkeiten;
von einer Kirche, die Bewegung sucht,
weil du dynamisch-schöpferische Liebe bist;
von einer Kirche der Befreiung,
in der wir Menschen werden können,
wie Jesus es verheißt.
Christa Peikert-Flaspöhler
Christa Peikert-Flaspöhler, geboren am 29. Dezember 1927 in Nieder-Salzbrunn, Schlesien, ist eine deutsche Schriftstellerin.
Seit 1947 lebt sie in Westdeutschland. Auf dem Weg über die Begabtenprüfung konnte sie von 1958 bis 1961 in Osnabrück Pädagogik studieren. Bis 1977 war sie als Lehrerin tätig. Peikert-Flaspöhler ist verheiratet und hat eine Tochter.
Seit 1979 publiziert sie vorwiegend Lyrik. Daneben verfasste sie zahlreiche geistliche, zeit- und sozialkritische Liedtexte, Kurzprosa-, Gebets- und Meditationstexte. Seit 1979 veröffentlichte sie über 25 Bücher.
Peikert-Flaspöhler ist bekannt für ihre feministischen Positionen und ihr Engagement auf Evangelischen Kirchentagen.