Frauen und kirchliches Amt: Vom Ende eines Tabus in der katholischen Kirche

Sabine Demel, die Kircherechtsprofessorin aus Regensburg, bearbeitet das breite Feld zum Thema Frauen in der Kirche umfassend, verständlich und sachlich fundiert. Dabei geht es ihr auch um die Rahmenbedingungen, in denen in der Kirche ein Frauenbild gewachsen ist, welches heute restlos überholt ist.
Die Universitätslehrerin geht dabei von der Bibel aus du erzählt wie die Frauen Jesus folgten, unter dem Kreuz standen und die ersten Botinnen der freudigen Nachricht waren, Jesus lebt, er ist auferstanden. Sie beleuchtet das Verhältnis der katholischen Kirche zur Frauenbewegung und versucht eine Vergangenheitsbewältigung der kirchlichen Sicht. Dabei zeigt sie, wie aus der Minderbewertung der Frauen im kirchlichen Recht von 1917 eine Aufwertung durch Papst Johannes XXIII. und dem II. Vatikanischen Konzil zur Gleichberechtigung führen kann.

In einer sehr gut lesbaren Sprache führt sie in die kirchenrechtliche Fachdiskussion ein, die sich mit den Ecken des Weihesakraments und der Frauenordination befasst. Dabei bietet sie eine solide Basis für sachbezogene Debatten. Hoffentlich leitet sie damit das Ende eines Tabus in der katholischen Kirche ein.

Dieses Büchlein sollte man gelesen haben, wenn man über die Frauenordination diskutieren möchte.

Hans Peter Hurka

Frauen und kirchliches Amt, Sabine Demel, Verlag HERDER, 150 Seiten, € 13,30, ISBN3-451-28514-2