Aufbau einer geschwisterlichen Kirche

Machtkirche: Alternativen zum hierarchischen Prinzip unserer Kirche

01.10.2010, Univ.- Prof. DDr. Gotthold Hasenhüttl

1. Die heutige Situation

Heinrich Böll wurde einmal gefragt, - es war vor 30 Jahren - wie er die Zukunft der Kirche sähe? Er antwortete: „Düster für die Kirche, wenn sie sich nicht mit jener ... Kraft verbindet ... die auf Gewalt verzichten könnte, wenn die Kirche ihre Macht nicht zur Verfügung stellen würde ... aus der Einsicht und Erkenntnis, dass sich in dieser ... Kraft die Gegenwart Christi verbirgt ... Die Kirche müsste den Gehorsam durch Vertrauen ersetzen“.[1]

Radikale Kirchenreform. Für eine mutige Erneuerung

Texte, die aufhorchen lassen: ‚Konstruktive Kritik und gezielte Rebellion gegenüber der Kirche sind ein kräftigeres Zeichen von Liebe als resigniertes Schweigen und Lauheit.‘ Das Werk bietet eine Sammlung von Fakten und religionssoziologischen Analysen zur Situation der katholischen Kirche seit 1950. Damit behandelt es einen der aufregendsten Zeiträume der gesamten Kirchengeschichte mit ermutigenden Aufbrüchen (II. Vatikan. Konzil, umfassendes Schuldbekenntnis des Papstes, Ökumene usw.), aber auch vielen ängstlichen Rückschritten.

' dass alle eins sind!'. Neue Zugänge zu Eucharistie und Abendmahl

Trummer bringt ganz großartige, ja revolutionäre Gedanken! Er verläßt das magische Eucharistieverständnis und legt uns überzeugend eine geistgeführte Gottesbegegnung vor.

Peter Trummer, ' dass alle eins sind!'. Neue Zugänge zu Eucharistie und Abendmahl, Verlag: Patmos-Verlag der Schwabenverlag AG (1. Januar 2001), ISBN-10: 3491703387

Gottes entlaufene Kinder

Thomas Plankensteiner, ein Hauptinitiator des "Kirchenvolks-Begehrens" von 1995, sieht in dessen Forderungen nicht bloß Anliegen, die beliebig erfüllt werden können oder auch nicht, sondern eine dem Evangelium entsprechende Aufgabe und Verpflichtung; nicht nur eine Chance, sondern eine wesentliche Voraussetzung für eine glaubwürdigere Kirche. Denn in ihren Strukturen, im Erscheinungsbild und im Umgang miteinander sollte möglichst viel von der menschenfreundlich-befreienden Botschaft des Evangeliums sichtbar und spürbar werden.

GOTTES ENTLAUFENE KINDER, Thomas Plankensteiner

„Ich bin wütend, Gott!“

20.03.2010

Die Fälle von Machtmissbrauch und sexualisierter Gewalt gehen vielen Menschen „unter die Haut“. Unglaubliches wurde offenbar. Sie sind erschüttert, dass solche Vorfälle in der Kirche stattfinden können. Ihr Vertrauen in die Kirche ist erschüttert. Spürbar ist: „Wenn ein Glied leidet, leiden alle“.

In dieser Situation hat „Wir sind Kirche“ gemeinsam mit Kardinal Schönborn zu einem Klage- und Bußgottesdienst in den Stephansdom am Mittwoch, 31. März 2010, 19 Uhr, eingeladen.