Positive Bewertung der Sexualität als wichtiger Teil des von Gott geschaffenen und bejahten Menschen

Bischof Bonny stellt päpstliche Weisungen in Frage

09.09.2014

Am 01. September 2014 hat der Bischof von Antwerpen, Johan Bonny, in einem 26 Seiten umfassenden Dokument seine Erwartungen an die im Oktober beginnende Familiensynode formuliert und damit helle Aufregung im Vatikan und in manchen Kirchenkreisen ausgelöst.

Der Journalist und Redakteur Daniel Deckers berichtet in der F.A.Z. vom 03.09.2014 darüber:

Die Vielfalt der Familien und die Einfalt des Vatikan

Wir sind Kirche - Österreich und IMWAC werden im Oktober während der Familiensynode in Rom mit ExpertInnen anwesend sein, um auf Pressekonferenzen und Hearings all denen eine Stimme zu geben, die unter kirchlichen Bestimmungen leiden: Geschiedene Wiederverheiratete, Schwule und Lesben, Priester in Beziehungen, alle, die ausgegrenzt werden. - Die beträchtlichen Kosten dafür müssen zur Gänze aus Eigenmitteln und Spenden aufgebracht werden.

Eva: Die erste Frau der Bibel: Ursache allen Übels?

Die erste Frau in der Bibel ("EVA" Gen 1-3) ist in der christlichen Geschichte und Tradition weitgehend zu einer negativen Figur gemacht worden, zum Symbol für die Unzuverlässigkeit von Frauen, zur Verführerin und Ursache allen Übels. Diese Tradition ist auch heute noch nicht verschwunden. Die abendländische Philosophie, die stark dualistisch geprägt war, etwa mit den Gegensätzen Himmel - Erde, Geist - Körper, stark - schwach, Mann - Frau, hat dem weiblichen Teil immer die schlechtere Seite zugewiesen, die positive dem Mann.

Instrumentum laboris zur Familiensynode

Der Vatikan hat das "Instrumentum laboris" (Arbeitspapier) zur Familiensynode veröffentlicht und damit die weltweite Debatte eröffnet. Es war am 26. Juni 2014 in Rom vorgestellt worden und gilt als Grundlage für die Generalversammlung, die im Oktober stattfinden wird.

Der Link zu dem Dokument findet sich auf der Homepage von "Wir sind Kirche - Deutschland": www.wir-sind-kirche.de/?id=125&id_entry=5378

Positive Bewertung der Sexualität als wichtiger Teil des von Gott geschaffenen und bejahten Menschen

  • Anerkennung der verantworteten Gewissensentscheidung in Fragen der Sexualmoral (z.B. Empfängnisregelung)
  • Keine Gleichsetzung von Empfängnisregelung und Abtreibung
  • Mehr Menschlichkeit statt pauschaler Verurteilungen (z.B. in bezug auf voreheliche Beziehungen oder in der Frage der Homosexualität)
  • Anstelle der lähmenden Fixierung auf die Sexualmoral stärkere Betonung anderer wichtiger Themen (z.B. Friede, soziale Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung...)

Wenn er mich doch küsste - Das Hohelied der Liebe: Mit Bildern von Marc Chagall

Die Liebe ist gut in sich ... Das schönste und erotischste Buch der Bibel. Mit Bildern von Marc Chagall. Der Geschenkklassiker in neuer Gestaltung. Das Hohelied Salomos, auch »Lied der Lieder« genannt, ist eine einmalige Sammlung von Liebesliedern aus dem alten Israel. In wundervollen Bildern spricht es von der Sehnsucht zweier Liebender. Offen reden beide von ihren leidenschaftlichen Gefühlen in einer Sprache, die noch nach Jahrtausenden unser Herz erreicht. Herbert Haag und Katharina Elliger haben dieses wohl schönste biblische Buch einfühlsam übersetzt und erschlossen.

Worauf es ankommt

Die Krise des römisch-katholischen Priesterstandes ist offenkundig. Priestermangel, Gemeinden ohne Eucharistie, Zölibat, Frauenordination bezeichnen die Probleme, die zwar nicht allein, aber doch weitgehend die gegenwärtige Not der katholischen Kirche bestimmen. Die Krise der Kirche wird so lange andauern, wie sich diese nicht entschließt, sich eine neue Verfassung zu geben-.(Herbert Haag)

Herbert Haag, Worauf es ankommt - Wollte Jesus eine Zwei-Stände-Kirche?, Verlag: Herder, Freiburg (1997), ISBN-10: 3451260492