In alle Ewigkeit
Gastkommentar von Dr. Thomas Plankensteiner, dem Gründungsvorsitzenden der Plattform "Wir sind Kirche", zur Exkommunikation von Martha u. Gert Heizer in der Tiroler Tageszeitung vom 30.05.2014
Gastkommentar von Dr. Thomas Plankensteiner, dem Gründungsvorsitzenden der Plattform "Wir sind Kirche", zur Exkommunikation von Martha u. Gert Heizer in der Tiroler Tageszeitung vom 30.05.2014
Als unbiblisch, unhistorisch und die Zukunft der Kirche verbauend bewertet die Plattform Wir sind Kirche das Apostolische Schreiben „Ordinatio Sacerdotalis“ vom 22. Mai 1994. In einer seiner kürzesten und härtesten Verlautbarungen, erklärte Papst Johannes Paul II.
Der emeritierte Bamberger Dogmatiker Dr. Georg Kraus legt hier eine umfassende Ekklesiologie vor, wie sie vom letzen Konzil intendiert wurde. Er scheut nicht davor zurück, Position zu beziehen, so z. B. begründet er schlüssig, dass dieses Konzil eindeutig einen Paradigmenwechsel von einer hierarchischen zu einer Communio-Ekklesiologie beabsichtigte (S. 201-220), auch wenn in den Konzilstexten Doppeldeutigkeiten zu finden sind.
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) und katholische Frauenverbände bekräftigen ihre Forderung nach Zulassung von Frauen zum Diakonenamt am 29.4. in Berlin bei ihrem dritten gemeinsamen "Tag der Diakonin", den die Organisationen jeweils am Festtag der Hl. Katharina von Siena (1347-1380) abhalten. Katholische Frauenbewegungen in mehreren Ländern, darunter Österreich, erklärten Katharina von Siena zu ihrer Schutzpatronin.
"Wir sind Kirche" fordert zum Internationalen Frauentag - wieder einmal - die Kirchenleitung auf, endlich den Frauen in der Kirche die selben Rechte und Pflichten zu übertragen wie klerikalen Männern!
Gegenwärtig diskriminiert die Kirchenleitung Frauen und nützt sie aus. Frauen sind nach wie vor aus Entscheidungspositionen weitgehend ausgegrenzt, weil diese oft mit priesterlichen Diensten verknüpft werden. Gleichzeitig werden immer mehr Aufgaben Frauen übertragen. Dabei entsteht jedoch der Eindruck, sie werden als Lückenbüßerin verwendet.
18.09.2011
Als erste Frau durfte Elisabeth Rathgeb am Festtag der Tiroler Landesheiligen Notburga in Eben am Achensee die traditionelle "Söllerpredigt" halten. Siehe dazu auch den Bericht vom ORF-Tirol.
Elisabeth Rathgeb wurde 2004 von Bischof Scheuer mit der Leitung des Seelsorgeamtes der Diözese Innsbruck betraut und war damit österreichweit die erste Frau in einer derartigen Position.
Georg Denzler, international geachteter Kirchenhistoriker, bietet - in der Gelassenheit des Alters - eine historisch-biografische Momentaufnahme, in deren Zentrum das Jahr 1973 steht, in dem er die Leben umstürzende und öffentlich bekundete Entscheidung fasst, den für Priester verpflichtenden Zölibat nicht weiter einzuhalten
Sie wollen eine zeitgemäße Kirche im 3. Jahrtausend und daher Reformen in Fortführung des Zweiten Vatikanischen Konzils und erleben eher Schritte zurück als nach vor? Bevor Sie verärgert austreten, treten Sie gemeinsam und solidarisch mit Gleichgesinnten auf!
Die Krise des römisch-katholischen Priesterstandes ist offenkundig. Priestermangel, Gemeinden ohne Eucharistie, Zölibat, Frauenordination bezeichnen die Probleme, die zwar nicht allein, aber doch weitgehend die gegenwärtige Not der katholischen Kirche bestimmen. Die Krise der Kirche wird so lange andauern, wie sich diese nicht entschließt, sich eine neue Verfassung zu geben-.(Herbert Haag)
Herbert Haag, Worauf es ankommt - Wollte Jesus eine Zwei-Stände-Kirche?, Verlag: Herder, Freiburg (1997), ISBN-10: 3451260492