Trotz jahrelanger „Umstrukturierungen“ sind für die Pfarrgemeinden keine langfristig tragfähigen Perspektiven in Sicht. Neben positiven Chancen der neuen, größeren „Seelsorgeräume“ mit mehr Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden bleiben viele Fragen und Probleme ungelöst: Die kirchenrechtliche All- und Letztzuständigkeit der Pfarrer für immer größere Gebiete. Die Überlastung der Ehrenamtlichen, die oft neben Beruf und Familie das Leben in den Gemeinden aufrechterhalten. Die Ausdünnung der eucharistischen-sakramentalen Basis des Gemeindelebens. Der zunehmende Verlust an seelsorglicher Nähe zu den Menschen usw.
Gemeinden werden Zukunft haben, wenn sie den Menschen nahe bleiben und Gemeinschaft anbieten, ihnen Orte der Suche nach Tiefe anbieten können und zugleich weit geöffnet bleiben für die Fragen der Zeit und für die Notleidenden der Gesellschaft und Welt. Gemeinden mit Zukunft werden in ihren Gläubigen das Taufbewusstsein wecken und deren Mitverantwortung in synodalem Geist fördern. Gemeinden mit Zukunft werden dazu die Kraft des eucharistischen Brotbrechens und der sakramentalen Heilszeichen brauchen. Gemeinden mit Zukunft werden Bischöfe brauchen, die mutig mit ihnen neue Formen von Beauftragung und Sendung für Leitung und Dienste der Gemeinde entwickeln.
Auf unserer österreichischen Kirchenvolkskonferenz wird Univ.Prof. Dr. Johann Pock (Institut für Praktische Theologie, Universität Wien) zum Thema referieren. Weiters wollen wir uns zu allen diesen Themen und Fragen austauschen und miteinander Erfahrungen und Ideen teilen. Wir wollen uns vernetzen und gemeinsame Anliegen für das Gespräch mit den Bischöfen formulieren.
Helmut Schüller von der Pfarrerinitiative wird in seinem Ko-Referat zum Thema "Ermächtigung statt Versorgung" sprechen.
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Hard Facts:
Samstag, 9. November, 9 bis 17 Uhr
Vivaldisaal, Johannesgasse 8, 1010 Wien
- Teilnahme kostenfrei. Bitte um Anmeldung unter pfarrerinitiative@gmx.at -