Preisverleihung Trompete von Jericho 2024

Termin  
8. November
© Kath.ch

Zum vierten Mal verleihen die österreichischen Kirchenreformbewegungen, darunter auch Wir sind Kirche, in diesem Jahr den Preis der "Trompete von Jericho". Die diesjährige Preisträgerin ist Monika Schmid aus der Schweiz. Die Verleihung findet statt am 8. November um 19 Uhr im Vivaldi-Saal des ÖJAB-Haus in der Johannesgasse 8 in Wien.

Wenn heuer am 8. November, dem Vorabend der Kirchenvolkskonferenz, Frau Monika Schmid die Trompete von Jericho verliehen wird, wollen die Re-formbewegungen in Österreich damit etwas besonders unterstreichen: Die Zukunft der Kirche verträgt sich nicht mit Klerikalismus; Leitungsaufgaben in kirchlichen Gemeinden verlangen gleiche Würde aller Menschen, gleich welchen Geschlechts, ob verheiratet oder nicht, auch unabhängig von der sexuellen Orientierung.

Frau Schmid wurde bereits 2012 – gleichzeitig mit Helmut Schüller – mit dem Herbert Haag Preis für Freiheit in der Kirche ausgezeichnet. Warum wir sie erneut auszeichnen wollen: Damals war es ihre klare Benennung der Verschleierung von Missbrauchsfällen durch die Bistumsleitungen, lange bevor diese Schieflage von anderen benannt wurde. Sie hat sich weiter in St.Martin in Illnau-Effretikon als Gemeindeleiterin voll und ganz eingesetzt, zusammen mit unterschiedlichen Teams. Im August 2022 hat sie anlässlich ihrer Pensionierung in einem feierlichen Abschiedsgottesdienst – zusammen mit anderen Laien und Priestern – die Liturgie gefeiert incl. berührender Predigt und laut mitge-sprochenem Hochgebet einschließlich der Einsetzungsworte.

Das war sie übrigens (in Absprache mit ihrem Dechanten) auch schon gewohnt, da sie und die Gemeinde von Effretikon die Liturgie als ihre Feier ansehen, als Ausdruck und Inbegriff ihres Zusammenlebens. Sie hat damit ihren Bischof Joseph Bonnemain in Verlegenheit gebracht: Lag damit doch der Verdacht nahe, dass sie mit der Konzelebration „priesterliche Privilegien“ usurpiere. Nichts liegt ihr ferner – sie wollte ganz und gar Teil des Volkes ihrer Gemeinde sein.

Wir von „Kirchenreform.at“ wollen mit diesem Preis Frau Schmid unsere Solidarität ausdrücken, uns bei ihr bedanken für den Mut in dieser so schwerfälligen Kirche, sowie uns selbst ermutigen, klare Schritte weiterzugehen mit der fro-hen Botschaft in unseren Zeiten.

Text: Rolf Sauer (Laieninitiative)