Aufbau einer geschwisterlichen Kirche

Die Kirche – Gemeinschaft des Heils

Der emeritierte Bamberger Dogmatiker Dr. Georg Kraus legt hier eine umfassende Ekklesiologie vor, wie sie vom letzen Konzil intendiert wurde. Er scheut nicht davor zurück, Position zu beziehen, so z. B. begründet er schlüssig, dass dieses Konzil eindeutig einen Paradigmenwechsel von einer hierarchischen zu einer Communio-Ekklesiologie beabsichtigte (S. 201-220), auch wenn in den Konzilstexten Doppeldeutigkeiten zu finden sind.

Der bekannte brasilianische Befreiungstheologe Frei Betto spricht mit Papst Franziskus über die Befreiungstheologie.

Betto – oder mit vollem Namen Carlos Alberto Libano Cristo – sagte der italienischen Zeitung „La Repubblica“, er habe mit dem Papst nicht nur über die Befreiungstheologie gesprochen. Dabei hätte Papst Franziskus eingeräumt, dass die Basisgemeinden von der kirchlichen Hierarchie lange Zeit hindurch „brüskiert“ worden seien. Dann habe sich Frei Betto auch für die Rehabilitierung von Giordano Bruno(verbrannt 1600) und dem deutschen Mystiker Eckhart (gest. 1328) eingesetzt. (JA v. 20. 4.)

Der Prior der ökumenische Bruderschaft von Taizé, Frère Alois, plädiert für ein neu verstandenes Dienstamt des Papstes als „universaler Hirte…[ohne jemand] zu bedrängen oder zu bedrohen“.

Dieses universale Hirtenamt soll für die derzeit getrennten christlichen Kirchen da sein, um „immer wieder als erster auf die anderen zuzugehen“. Die Kirchen mögen sich noch vor der Klärung theologischer Differenzen unter ein gemeinsames „Dach“ begeben. Dies könnten die Christen auf allen Ebenen tun: auf der Ebene der Nachbarn und Familien, auf der Ebene der Ortsgemeinden und auf universaler Ebene. Das „Dach“ sei doch Christus selbst, der nicht geteilt ist.

Am Gründonnertag wusch Papst Franziskus behinderten Kindern und Erwachsenen die Füße, darunter auch einem 75jährigen Muslim.

Diese Demutshandlung in Erinnerung an die Fußwaschung Jesu am Donnerstag vor seiner Kreuzigung machte der Papst diesmal im römischen Therapiezentrum „Santa Maria della Providenza“ am Stadtrand von Rom. Jeder Christ müsse ein Diener des Anderen sein, so der Papst in der Predigt. (JA v. 17. 4.)

Nach den Worten des Münchner Dogmatikers Bertram Stubenrauch muss es „in der Kirche ein rechtsstaatliches Prinzip geben“. Die Kirche könne in dieser Hinsicht von der Demokratie lernen.

Beim „Katholischen Basiscamp“ der Katholischen Akademie in Bayern führte der Dogmatiker aus München weiter aus: Die Kirche sei weder rein monarchisch noch rein demokratisch. „Die Grundstruktur der Kirche ist vorgegeben, aber jede Zeit muss sich die Grundstruktur konkret ausgestalten“. Gläubige müssten ihre Meinung sagen dürfen, das Kirchenrecht habe zu gewährleisten, dass Prozesse transparent ablaufen. (Kathweb/KAP v. 8. 4.)