Freie Wahl zwischen zölibatärer und nicht - zölibatärer Lebensform

Was Kirche von der Polizei lernen kann

Fronleichnam war immer schon ein Fest für die Augen: Die schön geschmückte Monstranz, der kunstvoll drapierte Himmel, die Erstkommunionkinder, die Goldhauben, … Und heuer mitten darunter bzw. gleich daneben: eine tätowierte Polizistin, die für unser aller Verkehrssicherheit sorgte. Ihr Anblick löste in mir zwei Gedanken aus: zum einen, dass da früher keine Frau in Polizeiuniform gestanden wäre und zum anderen, dass sichtbare Tätowierungen auch bei der Polizei bis vor kurzem noch verboten waren.

Foto: Christoph Huemer; Da und dort tragen zu Fronleichnam Pastoralassistentinnen das Allerheiligste – auch schon ein Fortschritt.

GEWEIHT UND VERRATEN

Die 17jährige Marlies Prinz schrieb für ihre Matura eine sogenannte „Vorwissenschaftliche Arbeit“ mit dem Titel „Geweiht und verraten. Die Frauenordination in der tschechoslowakischen Untergrundkirche zur Zeit des Kommunismus“, die schließlich mit dem KUL-Anerkennungspreis 2022 in der Kategorie „Theologie“ der katholischen Privatuniversität Linz ausgezeichnet wurde.

Die Arbeit kann als pdf-Datei mittels nebenstehendem Download nachgelesen werden.

Nicht mehr ich: Die wahre Geschichte einer jungen Ordensfrau

Doris Wagner sucht voller Glauben das Leben mit Gott und tritt mit 19 in ein Kloster ein. Selbst bei den einfachsten Aufgaben erlebt sie das pure Glück. Doch es dauert nicht lange, bis sie feststellen muss, dass die Schwestern und Priester systematisch strengste Kontrolle ausüben und absoluten Gehorsam fordern. Sie zensieren ihre Briefe, verweigern Doris Wagner, ihre Familie zu besuchen. Als sie von einem Priester vergewaltigt wird, droht sie zu zerbrechen und verliert jeden Lebensmut.

Spiritueller Missbrauch in der katholischen Kirche

Doris Wagner schildert erstmals ausführlich die unterschiedlichen Facetten des Phänomens manipulativer Seelenführung im Bereich der katholischen Kirche und verdeutlicht diese durch eine Vielzahl realer Fallbeispiele. Dabei thematisiert sie auch die tieferen Ursachen für diese Art des Missbrauchs. Ihr aufrüttelnder Weckruf macht deutlich, dass die katholische Kirche das Phänomen nicht länger ignorieren kann. Gerade auch im Zusammenhang mit der Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs gilt es vielmehr, den Blick hierfür zu schärfen.

Verantwortung für 23 Jahre Versäumnis

Innsbruck, 11. Oktober 2018

Angesichts der jüngsten Enthüllungen über sexuellen Missbrauch in Institutionen der Katholischen Kirche auf der ganzen Welt fordert „Wir sind Kirche – Österreich“ die österreichischen Bischöfe auf, den kirchlichen Umgang mit dem großen Thema Sexualität nach Jahren des ungenügenden Hinschauens und Jahrzehnten des bewussten Wegschauens endlich einer ehrlichen und schonungslosen Analyse zu unterziehen, die sich am Wohl der Menschen und nicht an kirchlichen Normen zu orientieren hat.

Die Donaupriesterinnen: Eine heterotope Provokation

Die Autorin Barbara Velik-Frank beschäftigt sich in ihrer Dissertation mit der Stellung der Frau in der katholischen Kirche.
Obwohl es bis dato ein eindeutiges Nein des katholischen Lehramtes zur Frauenordination gibt, lassen sich im Jahr 2002 sieben Frauen auf einem Donauschiff zu Priesterinnen weihen und werden in Folge aus der Kirche ausgeschlossen. Die sogenannten "Donaupriesterinnen" (Danube Seven) werden damit zu den Begründerinnen der Bewegung der "Roman Catholic Womanpriests".