Ökumene

Papst Franziskus gratuliert in einer Videobotschaft Patriarch Bartholomaios I zum 30. Jahrestag der Wahl seines „Freundes und Bruders“ zum Patriarchen des „altehrwürdigen und glorreichen Stuhles von Konstantinopel“. Bartholomaios I. ist der 270. Nachfolger des Apostels Andreas. Der Patriarchenstuhl von Konstantinopel ist der Erste und somit sein Inhaber Primus inter pares („Erster unter Gleichen“) unter den anderen 13 Oberhäuptern autokephaler orthodoxer Kirchen. Papst Franziskus: „Das gute persönliche Einvernehmen zwischen uns entstand bereits am Tag meiner Amtseinführung, als er mich mit seiner Anwesenheit in Rom beehrte; es reifte dann zu einer brüderlichen Freundschaft in den vielen Begegnungen, die wir im Laufe der Jahre hatten, nicht nur hier in Rom, sondern auch in Konstantinopel, Jerusalem, Assisi, Kairo, Lesbos und Bari.“ Darüber hinaus habe Patriarch Bartholomaios „unablässig auf den Dialog in Liebe und Wahrheit“ als den einzig möglichen Weg zur Versöhnung zwischen allen Gläubigen in Christus und zur Wiederherstellung ihrer vollen Gemeinschaft hingewiesen. „Wir wollen diesen Weg auf jeden Fall gemeinsam weitergehen“. Es sei ihre gemeinsame Überzeugung, dass Solidarität unter uns Christen und unter unseren Kirchen ein notwendiger Beitrag zur universellen Geschwisterlichkeit seien, die die Menschheit so dringend brauche. (vn v. 10. 2.)

Die Deutsche Bischofskonferenz, die Evangelische Kirche Deutschlands (EKD) und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) rufen zu gemeinsamen Friedensgottesdiensten für die Ukraine auf. Zu diesem Gebet sollen die Kirchenglocken läuten. Der Limburger Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der Bischofskonferenz, sprach von einem Angriffskrieg, der dem Völkerrecht und der christlichen Friedensethik zuwiderlaufe. Die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus fügte hinzu, sie hoffe auf eine große Beteiligung an den geplanten Gebeten. „Insbesondere ökumenische Gottesdienste sind ein Zeichen der Verbundenheit der hiesigen Christen untereinander und mit den Kirchen, die in der Ukraine und in Russland ihre Heimat haben.“ Der Vorsitzende der ACK, Erzpriester Radu Constantin Miron, zeigte sich bestürzt angesichts der Gewalt: „Als orthodoxer Christ ist es für mich besonders schmerzlich zu sehen, dass die Frontlinie mitten durch meine Kirche verläuft.“ (kna u. vn v. 25. 2.)