In Oman wurde eine neue orthodoxe Kirche eigeweiht: Der griechisch-orthodoxe Patriarch von Antiochien, Johannes X. Yazigi, würdigte im Rahmen der Feierlichkeiten die Toleranz im Oman. Das Kirchengebäude befindet sich in der Hauptstadt Maskat und ist dem Heiligen Arethas geweiht. (Christen in Not 7/2022)
Eine neue Initiative für Versöhnung und Verständigung zwischen den Religionen hat sich in der Stadt Ur gebildet, wo ein interreligiöses Zentrum gebaut werden soll. Die Initiative geht auch auf den Besuch von Papst Franziskus im März 2021 zurück, berichtet der Informationsdienst der Stiftung „Pro Oriente". Das Projekt erstreckt sich insgesamt über eine Fläche von rund 10.000 Quadratmetern und soll christliche, islamische, jüdische und Gotteshäuser weiterer Religionen sowie einen interreligiösen Dialogsaal umfassen. Ein Vertreter des Gouvernements bestätigte die Erteilung einer Lizenz zum Bau der ersten Kirche auf dem Gelände. Die Kirche, die „Ibrahim al Khalil" (Abraham, der Freund Gottes) heißen soll, soll einen nach Papst Franziskus benannten Versammlungsraum für Pilger erhalten. Das im Süden des Irak gelegene Ur gilt als Heimat von Abraham, auf den sich die drei Weltreligionen gleichermaßen als Stammvater berufen. Das interreligiöse Zentrum ist Teil eines umfassenderen Programms zur Wiederbelebung der antiken Stadt. Der Irak hatte nach dem Besuch von Papst Franziskus am 6. März einen nationalen „Tag der Toleranz und Koexistenz" eingeführt. Dieser soll an das „historische Treffen" des Papstes mit dem schiitischen Großajatollah Ali al-Sistani erinnern. (kap u. vn v. 21. 7.)
Anlässlich der Papstreise in Kanada erhofft sich der chaldäische Patriarch Kardinal Louis Raphael I. Sako von Bagdad eine ähnliche Vergebungsbitte von muslimischen Führern gegenüber der christlichen Minderheit im Nahen Osten. „Ich hoffe, dass dieses Beispiel auch muslimischen Behörden dazu dienen kann, all das Leid, das Christen zugefügt wurde, zu verstehen und um Vergebung zu bitten“, sagte er der italienischen katholischen Nachrichtenagentur SIR. Als Beispiel nannte er die Täter der islamistischen Terrormiliz IS, die „so viele Christen töteten und sie zwangen, zum Islam zu konvertieren“. Leider, so räumte der irakische Kardinal ein, finde man in den politischen Institutionen keine Kultur der Entschuldigung. Denn sie würden als im Widerspruch zu Würde, Schicksal und Stolz stehend betrachtet. (kap u. vn v. 28. 7.)