Ökumene

Die Kirchen Deutschlands haben die christliche Friedhofskultur als wertvoll für die Gesellschaft gewürdigt. Es gelte, sie zu pflegen, weiterzuentwickeln und ihre Bedeutung sichtbar zu machen, hieß es bei der Vorstellung der Broschüre „Christliche Friedhöfe: Immaterielles Kulturerbe Friedhofskultur“. Die Publikation wurde gemeinsam von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der römisch-katholischen Deutschen Bischofskonferenz und dem Kuratorium Immaterielles Erbe Friedhofskultur herausgegeben. Der EKD-Vorsitzende und bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm bezeichnete Friedhöfe als „unverzichtbare Orte des menschlichen Lebens“, die zugleich „bedeutende Kulturorte" seien. (kna u. vn v. 2. 9.)

Mit einem eindringlichen Appell zu ökologischer Umkehr haben sich wenige Wochen vor dem Weltklimagipfel Papst Franziskus, der ökumenische Patriarch Bartholomaios I. und der anglikanische Erzbischof von Canterbury Justin Welby an die Welt gewandt. „Dies ist das erste Mal, dass wir drei uns veranlasst sehen, gemeinsam die Dringlichkeit der ökologischen Nachhaltigkeit, ihre Auswirkungen auf die anhaltende Armut und die Bedeutung der globalen Zusammenarbeit anzusprechen. Gemeinsam appellieren wir im Namen unserer Gemeinschaften an die Herzen und Köpfe aller Christen, aller Gläubigen und aller Menschen guten Willens“. Es gelte jetzt „auf den Schrei der Erde und der armen Menschen zu hören“, das eigene Verhalten zu überprüfen und „sinnvolle Opfer“ zu bringen. Jungen Menschen zuliebe gelte es jetzt „anders zu essen, zu reisen, Geld auszugeben, zu investieren und anders zu leben, indem wir nicht nur an unmittelbare Interessen und Gewinne denken, sondern auch an künftige Vorteile. Wir tun Buße für die Sünden unserer Generation.“ (vn v. 7. 9.)

Die römisch-katholische und die evangelische Kirche in Sachsen erproben eine engere Zusammenarbeit beim Religionsunterricht. In einem Modellprojekt soll für zwei Jahre am Christian-Weise-Gymnasium in Zittau erstmalig Religionsunterricht in „konfessionell-kooperativer Form“ stattfinden. Im Januar 2019 hatten Diözese und evangelische Landeskirche dazu ein Positionspapier vorgestellt und Modellversuche angekündigt. Hintergrund der Neuregelung sei, dass es vielerorts in Sachsen immer schwieriger sei, genügend Schüler einer Konfession zu finden, um in sinnvollen Gruppen Religion zu unterrichten. Bei dem neuen Modell soll der Unterrichtsstoff von den römisch-katholischen und evangelischen Fachlehrern gemeinsam verantwortet und unter Wahrung der konfessionellen Unterschiede erteilt werden. Der Schulabteilungsleiter der Diözese Dresden-Meißen, Christoph Bernhard, betonte: „Dabei sollen die Gemeinsamkeiten der Konfessionen hervorgehoben und bestehende Unterschiede ökumenisch sensibel erklärt sowie der gute Umgang mit Unterschieden eingeübt werden.“ (kap u. kna u. vn v. 7. 9.)

Die Evangelische Allianz und der Dachverband „Freikirchen.ch“ sind neue Mitglieder im Schweizer „Rat der Religionen“. Mit dieser Erweiterung soll der Dialog zwischen den Religionen gestärkt und der religiöse Frieden in der Schweiz gefördert werden. Das Gremium habe dieser Erweiterung zugestimmt, wie der Dachverband „Freikirchen.ch“ am Freitag mitteilte. Die neuen Mitglieder werden durch Jean-Luc Ziehli, Präsident der Evangelischen Allianz, vertreten. In den vergangenen zwei Jahren nahmen die Vertreter der beiden neuen Mitglieder bereits als Beobachter an den Sitzungen teil. (kath.ch u. vn v. 10. 9.)

Zur Einheit von Ost- und Westkirche und zum gemeinsamen Einsatz für die Schöpfung und die Achtung der Menschenrechte hat der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. aufgerufen. Er nahm am römisch-katholischen Eucharistischen Weltkongress in Budapest teil und hielt fest, dass die Trennung der Kirchen dem Plan Gottes widersprechen würden. Die Vision sei vielmehr die gemeinsame Feier der Eucharistie und das gemeinsame christliche Zeugnis in der Welt. Die Eucharistie sei der Kern des kirchlichen Lebens, betonte auch Patriarch Bartholomaios. Das griechische Wort „Eucharistie" bedeute Danksagung. Das erinnere daran, „dass unser Leben und die Schöpfung nicht unser Eigentum sind, sondern ein kostbares Geschenk Gottes". Im Festgottesdienst auf dem Kossuth-Platz rief der Budapester Kardinal Peter Erdö ebenfalls zur Einheit der Kirchen auf: „Unsere gegenwärtige Welt braucht so dringend das Zeugnis der geeinten Christenheit". (kap u. vn v. 11. 9.)

Mit einem virtuellen Treffen sind dieser Tage die Arbeiten der siebten Phase des Internationalen Katholisch-Pfingstlichen Dialogs zum Thema „Lex orandi lex credendi“ wieder aufgenommen worden, berichtet die Katholischen Nachrichten-Agentur. Den Vorsitz des Treffens am 23. September hatten demnach auf römisch-katholischer Seite Bischof Joseph Bambera (Diözese Scranton/USA) und auf pfingstlicher Seite Cecil M. Robeck (Fuller Theological Seminary/USA) zusammen mit David Wells, Superintendent der Assemblies of God/Kanada. Das Treffen bot laut Kommuniqué die Gelegenheit, die unterschiedlichen Erfahrungen der 16 Teilnehmer aus fünf Kontinenten zu hören und zu teilen. Das nächste Treffen ist für Sommer 2022 in Rom geplant. Der Dialog ziele darauf ab, auf der Grundlage der bestehenden Einheit das Leben und die spirituelle Erfahrung der Christen und der von ihnen repräsentierten Traditionen zu erforschen. (kna u. vn v. 28. 9.)