[Wien, 30.4.2022, PA] Begleitet von Doris Schmidauer, Frau von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, und unterstützt von der österreichischen Botschafterin beim Heiligen Stuhl, Franziska Honsowitz-Friessnigg, wird eine von der Katholischen Frauenbewegung Österreichs zusammengestellte Delegation von kfb-Frauen und weiteren Expertinnen zum Thema „Frauen und Kirche“ am dritten Mai hochrangige Vertreterinnen der römisch-katholischen Kurie zu einem Austausch im Vatikan treffen. Die Treffen sind aus dem Gespräch von kfbö-Vorsitzender Angelika Ritter-Grepl und Doris Schmidauer zu Fragen der Geschlechtergerechtigkeit in Gesellschaft wie Kirche hervorgegangen. Sie sind eingebettet in den Kontext des von Papst Franziskus ausgerufenen synodalen Prozesses, im Zuge dessen sich auf Österreich-Ebene das Thema „Frauen und Kirche“ als eines von herausragender Dringlichkeit erwiesen hat. „Mir ist es wichtig, einen Austausch mit führenden Frauen im Vatikan zu ermöglichen“, so Schmidauer: „Ich sehe mich hier als Netzwerkerin und Türöffnerin. Gleichberechtigung als gemeinsames Ziel verbindet uns, und als Verbündete stützen wir uns gegenseitig.“ Die Delegation soll „die Wirklichkeit von Frauen in der Kirche österreichweit und in unterschiedlichen Bereichen wie Katholische Aktion, Orden oder Pastoral abbilden“, erklärt Angelika Ritter-Grepl. Auf dem Programm der Delegation steht auch eine Papst-Audienz, bei der die Frauen aus Österreich Papst Franziskus eine Ikone und schriftlich niedergelegte Statements zum Thema „Frauen und Kirche“ überreichen werden.
Neben den ehrenamtlichen kfb-Vorsitzenden aus den österreichischen Diözesen gehören der Frauendelegation weitere Expertinnen an: die Leiterin des Pastoralamtes der Diözese Linz, Gabriele Eder-Cakl, die Generalsekretärin der Österreichischen Ordenskonferenz, Sr. Christine Rod MC, sowie die Seelsorgeamtsleiterin der Erzdiözese Salzburg, Lucia Greiner. Zu ihren Gesprächspartnerinnen im Vatikan zählen u.a. Sr. Nathalie Becquart, Untersekretärin der Bischofssynode und mit Stimmrecht ausgestattete erste Frau in diesem Gremium, Sr. Alessandra Smerilli, Sekretärin im Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen, sowie Lavinia Rocchi Carrera, Generalsekretärin von WUCWO, der Weltorganisation der katholischen Frauenbewegungen. Bei einem Abendessen in der österreichischen Botschaft beim Heiligen Stuhl wird es Gelegenheit zum Austausch mit weiteren hohen Funktionärinnen sowie den Botschafterinnen beim Heiligen Stuhl seitens der EU, Australiens und der Niederlande geben.
„Wir werden hören und mitnehmen, was wir von den Frauen im Vatikan erfahren und lernen können und unsererseits Erfahrungen mit best-practise-Modellen des Miteinanders von Männern und Frauen, Laien und Klerikern in den österreichischen Diözesen einbringen“, so Angelika Ritter-Grepl und Gabriele Eder-Cakl. Im Zentrum der Gespräche werde das Thema der Geschlechtergerechtigkeit in Kirche wie Gesellschaft stehen. Es gehe darum, die Zahl von Frauen in Führungspositionen in der Kirche zu erhöhen, um die Anerkennung unterschiedlicher Lebensrealitäten von Frauen in Kirche und Gesellschaft, um ein Neudenken des sakramentalen Amtes im Blick auf Männer und Frauen, um Verantwortung und Veränderungsbestrebungen von Ordensfrauen sowie die Überwindung von Geschlechterstereotypen, die Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen befördern.
Nach der Papst-Audienz am vierten Mai wird es ein Treffen von Doris Schmidauer und der österreichischen Frauendelegation mit der Leitung der Caritas Internationalis geben mit dem Fokus auf ukrainische Flüchtlinge, überwiegend Frauen. „Frauen sind weltweit am stärksten betroffen von Krieg, Hunger und Ungerechtigkeit“, so Eder-Cakl: „Es ist Aufgabe der Kirche, sich für Gerechtigkeit und Frieden einzusetzen“. Auch die Erfahrungen der österreichischen Caritas sollen bei der Begegnung ins Gespräch eingebracht werden.
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