Zum Thema der gemeinsamen Feier von Abendmahl/Eucharistie hat die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) eine neue Studie vorgelegt. Sie wurde vom Deutschen Ökumenischen Studienausschuss (DÖSTA) der ACK erarbeitet und trägt den Titel „Abendmahl - Eucharistie - Heiliges Opfer. Die 100-seitige Publikation enthält die Referate des Studientags über konfessionell-unterschiedliche Praktiken und Theologie sowie eine Zusammenstellung der unterschiedlichen Mahltraditionen aus evangelisch-freikirchlicher, evangelisch-landeskirchlicher und altkonfessioneller, orthodoxer, orientalisch-orthodoxer und anglikanischer sowie aus römisch-katholischer Sicht. Der orthodoxe ACK-Vorsitzende Radu Constantin Miron erklärte, in der Publikation komme „die Breite der Auffassungen, aber auch manch erstaunliche Nähe zum Ausdruck, wie wir als Christinnen und Christen den Auftrag Jesu ‚Tut dies zu meinem Gedächtnis' heute verstehen. […] Die in der Ökumene versammelten Traditionen bieten einen reichen Schatz, der darauf wartet, gehoben, miteinander diskutiert und bestaunt zu werden". Die beiden DÖSTA-Vorsitzenden Katharina Bracht, evangelische Kirchenhistorikerin in Jena. und Andreas Krebs, Direktor des Alt-Katholischen Seminars der Universität Bonn, meinten, dass die vorgestellten Hilfen und Anregungen zu einer theologisch reflektierten, zugleich erfahrungsnahen und spirituell-suchenden Auseinandersetzung mit dem Thema beitrügen. „Das Mitfeiern eines Gottesdienstes ist auch dann eine geistliche Bereicherung, wenn es nicht mit eucharistischer Mahlgemeinschaft verbunden ist. Damit dies gelingen kann, braucht es freilich ökumenische Sensibilität in der Gestaltung und im Vollzug des Gottesdienstes". (vn v. 5. 6.; kap v. 6. 6.)
Kaum aus dem Krankenhaus entlassen, hat Papst Franziskus Metropolit Antonij, die Nummer zwei des Moskauer Patriarchats, zum Gespräch empfangen. Der Aussenamtschef der russisch-orthodoxen Kirche überbrachte dem Papst Grüsse und Wünsche von Patriarch Kyrill I. für eine schnelle Genesung. Laut Antonij ist es nicht ausgeschlossen, dass Kyrill in Moskau Kardinal Matteo Zuppi empfängt, der vom Papst als Friedensvermittler nach Kiew und Moskau geschickt wurde. Antonij traf sich auch mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin. „Im Laufe eines längeren Gesprächs, das in einer herzlichen Atmosphäre stattfand, erörterten beide Seiten ein breites Spektrum aktueller Fragen der bilateralen Beziehungen“, hiess es vonseiten des Moskauer Patriarchats. Antonij hatte auch im Vatikan dessen Aussenbeauftragten Erzbischof Paul Gallagher besucht und sich in Rom mit der römisch-katholischen Gemeinschaft Sant’Egidio getroffen. (kath.ch v. 18. 6.)
Papst Franziskus will die Beziehung zwischen der römisch-katholischen und der griechisch-orthodoxen Kirche stärker auf Augenhöhe gestalten. Es sei undenkbar, dass der Bischof von Rom die Vorrechte, die er in seiner Diözese und in der römisch-katholischen Gemeinschaft genießt, auf die orthodoxen Gemeinschaften ausweitet, sagte Franziskus im Vatikan: „Wenn wir mit Gottes Hilfe vollkommen in Glaube und Liebe vereint sind, wird die Form, mit der der Bischof von Rom seinen universalen Dienst an der Gemeinschaft innerhalb der Kirche ausübt, ein Ergebnis der untrennbaren Beziehung zwischen Vorherrschaft und Synodalität sein." In diesem Sinne sprach er sich für eine stärkere von Synodalität geprägte Beziehung aus. Der Heilige Geist „harmonisiert Unterschiede, ohne sie zu vereinheitlichen". Er lobte das gemeinsame Dokument zu „Synodalität und Primat im zweiten Jahrtausend und heute", das die Internationale Kommission für den Theologischen Dialog zwischen der Römisch-Katholischen und der Orthodoxen Kirche vom 1. bis 7. Juni erarbeitet hat. Das Dokument könne dazu beitragen, „polemische Argumente" zu überwinden, sagte er im Vatikan vor einer Delegation des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel, die seit Jahrzehnten zum kirchlichen Festtag Peter und Paul nach Rom kommt. Im Gegenzug reist eine römisch-katholische Delegation zum Fest des heiligen Andreas am 30. November regelmäßig zum Sitz des Ökumenischen Patriarchats nach Istanbul. (kap v. 30. 6.)
Der Bau der neuen rumänisch-orthodoxen Kirche samt Gemeindezentrum in Klagenfurt hat zuletzt deutlich an Fahrt aufgenommen. Das Gotteshaus in Klagenfurt ist der dritte Kirchenneubau der rumänisch-orthodoxen Kirche in Österreich. Die Zahl der rumänisch-orthodoxen Gläubigen in Österreich liegt Schätzungen zufolge bei bis zu 50.000. Die rumänisch-orthodoxen Kirchengemeinden in Österreich gehören zur Erzdiözese für Deutschland, Österreich und Luxemburg mit Bischof Serafim an der Spitze. Er hat seinen Bischofssitz in Nürnberg. (kap v. 30. 6.)
Im Rahmen des traditionellen Austausches der Delegationen zu den jeweiligen Patronatsfesten - am 29. Juni in Rom zum Fest der Heiligen Petrus und Paulus und am 30. November in Istanbul zum Fest des Heiligen Andreas - traf am 27. Juni die Delegation des Ökumenischen Patriarchats unter der Leitung des Metropoliten von Pisidien Hiob den Papst. Begleitet wurde der Ko-Vorsitzende der Internationalen Gemischten Kommission für den theologischen Dialog zwischen der katholischen und der orthodoxen Kirche vom Bischof von Nazianzus Athenagoras (Athen) und dem Patriarchatsdiakon Kallinikos Chasapis. Die Delegation des Ökumenischen Patriarchats nahm an der feierlichen Eucharistiefeier unter dem Vorsitz des Papstes teil und traf sich mit dem Dikasterium für die Förderung der Einheit der Christen zu den üblichen Gesprächen. (vn v. 30. 6.)