Als eine gute Gelegenheit, das „diözesane Ohr" zu vergrößern, sieht der Wiener Pastoralamtsleiter Markus Beranek den derzeit laufenden Synodalen Prozess der Weltkirche. „Es lohnt sich, sich auf diesen Weg einzulassen, weil sich damit die Qualität des Gespräches und der gemeinsamen Entscheidungsfindung weiterentwickeln könnte", sagte er im Interview mit der Wiener Kirchenzeitung. Papst Franziskus habe mit dem angestoßenen Prozess „eine große Vision. […] Wir als Kirche sollten verstärkt eine Haltung einüben, dass Menschen den Mut zum offenen Wort haben, gleichzeitig aber auch die Bereitschaft, einander achtsam zuzuhören." Die Ergebnisse „werden uns auch in einer Diözesanversammlung, die für kommenden September geplant ist, beschäftigen". Das klare Ziel des Prozesses sei die Bischofssynode in Rom 2023. Man wolle alle einladen, den Synodalen Prozess auf allen Ebenen einzuüben und zu lernen, in einer neuen Haltung miteinander die plurale Wirklichkeit und ihre Herausforderungen in den Blick zu nehmen. Infos zum synodalen Prozess in der Erzdiözese Wien: apg21.at/synod. (kap v. 13. 1.)
Der Pfarrgemeinderat (PGR) muss anstelle einer bloß beratenden Funktion eine Entscheidungsfunktion bekommen. Das hat der Präsident der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ), Ferdinand Kaineder, im Blick auf die bevorstehenden Pfarrgemeinderatswahlen am 20. März gefordert. Derzeit hat ein Pfarrer ein Vetorecht. Es sei höchst an der Zeit, dass der Pfarrer „in die 'Entscheidungsgemeinschaft' hineingenommen wird", unterstrich Kaineder in einem Interview des Magazins „Ypsilon" der Katholischen Männerbewegung. Für Pfarrgemeinderäte sei das Gestalten des Pfarrlebens dann spannend, „wenn sie wirklich in die Verantwortung gehen können". Zur Tatsache, dass es ohnehin oft zu konsensualen Entscheidungen komme, meint er: „Das ist keine Notlösung, sondern [soll] eine Dauerlösung [sein]“. In dieselbe Richtung zielt laut Kaineder der von Franziskus ausgerufene synodale Prozess in der Weltkirche. Die Katholische Aktion und alle ihr Gliederungen beteiligten sich aktiv an den damit verbundenen Reformbestrebungen. „Beispielsweise kommt heute das Frauenthema aus dem Vatikan selbst. Aus meiner Sicht wird es ganz wesentlich sein, dass das Kirchenrecht an die Erfordernisse einer selbstverständlichen Geschlechtergerechtigkeit angepasst wird." Die KAÖ werde bis zum April Dossiers zu fünf Themenfeldern erarbeiten: Ökologie und Mitweltgerechtigkeit; Arbeit und soziale Fairness; Geschlechtergerechtigkeit und Leitungskultur; Partizipation und Mitsprache; der Weg zum Frieden. (kap v. 25. 1.; Die Presse v. 26. 1.)
Zu einer vorsynodalen Online-Versammlung am 5. Februar hat Bischof Wilhelm Krautwaschl mehr als 120 Personen aus der Diözese Graz-Seckau eingeladen. „Der synodale Prozess, der im vergangenen Oktober begonnen hat, lädt uns alle ein, uns den aktuellen Herausforderungen sowohl in der Kirche als auch in der Gesellschaft zu stellen." Mit diesen Worten habe er die Mitglieder von Domkapitel, Konsistorium, Priesterrat und Diözesanrat sowie Delegierte verschiedenster Bereiche, Fachexpertinnen und Fachexperten zur Teilnahme an der Versammlung aufgerufen. Zudem seien alle Gläubigen eingeladen, den Prozess im Gebet zu begleiten. Das berichtete die steirische Kirchenzeitung „Sonntagsblatt". Coronabedingt sei das Treffen in den digitalen Raum verlegt worden. Bei dem Treffen soll etwa über die Ergebnisse der rund 2.000 Rückmeldungen, die von Einzelpersonen und Gruppen per Online-Fragebogen, E-Mail oder Post eingelangt sind, beraten werden. Die Erkenntnisse der Versammlung werden in das österreichweite Dossier zur Weltsynode einfließen, aber „auch für die Weiterarbeit in unserer Diözese von Bedeutung sein", betonte er. (kap v. 26. 1.)
„Die Leitungsämter von Bischöfen, Pfarrern und Seelsorgern sowie in den Pfarreiverwaltungen und Ordinariaten sollten auf Zeit vergeben werden, zum Beispiel für sieben Jahre.“ Das schlägt der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick vor. In einem Interview mit der Tageszeitung „Fränkischer Tag“ setzte er sich auch für mehr Mitsprache von Beratungsgremien ein. Sie sollten „entscheidend mitreden“, ob die Amtszeit einer Leitungsperson verlängert werden sollte. Er will auch, dass die Strukturen für eine demokratische Mitbestimmung in der Kirche gestärkt werden. In dieser Hinsicht setze er auch Hoffnungen auf den Synodalen Weg in Deutschland sowie auf die von Papst Franziskus auf den Weg gebrachte Weltsynode. (www.fränkischer.tag.de u. vn v. 29. 1.)