Das EU-Parlament hielt eine Konferenz zur Christenverfolgung ab: Initiator war Vizepräsident Antonio Tajani.

Der stellvertretende Generalsekretär der EU-Bischofskommission ComECE, Michael Kuhn, hat am 3. Dezember die Bedeutung der Brüsseler Konferenz "Christenverfolgung in der Welt - Ein Aufruf zum Handeln" hervorgehoben. Es sei ein großes Novum, dass diesmal nicht eine NGO, sondern der EPRS - also der Wissenschaftliche Dienst des EU-Parlaments - selber die Vorbereitung übernommen und ein ausführliches und profundes Dokument erstellt habe, so Kuhn im "Kathpress"-Gespräch. EU-Parlamentspräsident Martin Schulz sagte bei der Konferenz, das Phänomen sei bisher unterschätzt worden. Das EU-Parlament müsse „überall" dazu beitragen, die Christen zu schützen. „Die Verfolgung der Religion ist eine Verletzung der Grundrechte." Vizepräsident Tajani erinnerte, dass heute keine andere Religionsgemeinschaft so stark Hass, Gewalt und systematischer Aggression ausgeliefert sei wie das Christentum. Die politische Debatte in Europa könne "nicht auf Banken beschränkt" werden, sondern es müsse wieder dazu kommen, "dass wir über Werte sprechen". Bei der Tagung äußerten sich u.a. der Gründer der Gemeinschaft Sant'Egidio, Andrea Riccardi, der Erzbischof von Sarajevo, Kardinal Vinko Puljic, Christopher Hill (der Präsident der Konferenz Europäischer Kirchen KEK), sowie die eritreische Sängerin Helen Berhane. Für die ComECE sprach der belgische Weihbischof Jean Kockerols. (KAP v. 3. 12.; JA vom 13. 12.)