Beeindruckt von der vatikanischen Familiensynode hat sich der Wiener serbisch-orthodoxe Bischof gezeigt. Der Vertreter der Orthodoxie auf der Synode würdigte im „Kathpress"-Gespräch, dass sich Papst und Bischöfe ganze drei Wochen "für dieses so wichtige Thema" Zeit genommen hätten. Viele der angesprochenen Themen würden auch die orthodoxe Kirche betreffen. „Die Säkularisierung macht auch vor der Orthodoxie nicht Halt", sagte der Bischof. Zudem zeigte er sich von der Gesprächskultur und der großen gegenseitigen Wertschätzung unter den Synodenteilnehmern beeindruckt – auch wenn die Teilnehmer bei manchen Themen unterschiedliche Standpunkte vertreten hätten. Er habe die Einladung zur Teilnahme nicht nur als einen Akt der Höflichkeit erlebt. Sowohl im Plenum als auch in der deutschsprachigen Arbeitsgruppe habe er das Wort ergreifen können und auch immer wieder zu bestimmten Themen die orthodoxe Sicht dargelegt. So seien etwa Jesus Worte von der Unauflöslichkeit der Ehe als Gebot und nicht als Gesetz zu verstehen, an dem nicht gerüttelt werden dürfe. Die Orthodoxie wolle jenen, die gescheitert sind, Barmherzigkeit erweisen. Deshalb gebe es die Möglichkeit einer weiteren Eheschließung. Freilich unterscheide die orthodoxe Kirche zwischen erster und zweiter Ehe. Durch die drei Wochen in Rom habe sich auch sein Papstbild verändert. Man merke, dass Franziskus nicht nur das Oberhaupt der römisch-katholischen Weltkirche sei, sondern vor allem auch „Hirte der Gemeinde von Rom". Er glaube, dass die Synode unter Beteiligung anderer Kirchen wieder ein Schritt hin zu mehr Kircheneinheit darstelle, sagte er im „Kathpress"-Interview. (Kathweb/KAP vom 1. 11.)