Innerkirchliche Reformansätze: (Frauen, Zölibat, wiederverheiratet Geschiedene, Moral ..)

Die Erfurter Dogmatikerin Julia Knop hat die römisch-katholische Kirche in einem Interview des „Kölner Stadt-Anzeigers". davor gewarnt, kirchliche Lehren als „ewige Wahrheiten" zu verstehen. Die Kirche sei immer auch Teil ihrer Zeit. Deshalb könne sie sich weiterentwickeln. „Die Fähigkeit zur Selbstkorrektur ist eine Stärke, keine Schwäche.“ Konkret kritisierte Knop den Ausschluss von Frauen von den Weiheämtern der Kirche. Die traditionelle Begründung Roms für den Ausschluss von Frauen genüge dem aktuellen Stand der theologischen Forschung nicht mehr. „Ein Papst kann als verbindliche Lehre nur etwas vorlegen, was ‚Glaube der Kirche' ist. Das verlangt die Zustimmung der Gläubigen und setzt sie voraus. Die anhaltende Debatte zeigt aber, dass hier kein Konsens besteht." Weder die Gläubigen noch die Theologie noch alle Bischöfe stimmten der lehramtlichen Position einmütig zu. Da helfe es nicht, alte Argumente nur zu wiederholen und Glaubensgehorsam einzufordern. Für Theologiestudentinnen etwa werde die strukturelle Ungerechtigkeit gegenüber Frauen zu einem existenziellen Problem. Nicht ihre Qualifikation, sondern ihr Geschlecht entschieden über ihre beruflichen Möglichkeiten in der Kirche. „Das geht im 21. Jahrhundert einfach nicht mehr". In der „Frauenfrage" gehe es um Gerechtigkeit, und die sei nicht verhandelbar. (katholisch.de v. 29. 11.)

Die Kirche muss sich nach den Worten des Münchner Kardinals Reinhard Marx an der Gegenwart orientieren. Dazu gehöre auch, das zu verlassen, „was ich als Kind gelernt habe", sagte er im Münchner Dom. Die Gegenwart müsse wieder neu verstanden und innerlich positiv angenommen werden, „ohne Trauer, sondern mit Zuversicht, mit der Überzeugung, dass diese Stunde uns geschenkt ist.“ Die konkrete Arbeit am Gesamtstrategieprozess gehe jetzt weiter, aber nicht ohne die Menschen vor Ort: „Wir werden keine Zukunft der Kirche bauen von oben nach unten, sondern gemeinschaftlich, synodal." (kna v. 12. 12.)

Die Katholischen Frauenbewegungen (KFB) von Kärnten und der Steiermark treten für die Priesterweihe von Frauen ein: Die KFB Kärnten setzt sich für Aktionen gegen Gewalt an Frauen und für finanzielle Abgeltung von unbezahlten Leistungen innerhalb der Familie ein und verlangt, dass Frauen innerhalb der römisch-katholischen Kirche zu Priesterinnen geweiht werden. Die KFB Steiermark beteiligt sich aktiv an der Aktion „Maria 2.0" und fordert gemeinsam mit anderen Initiativen zusätzlich die Abschaffung des Pflichtzölibats. (www.kleinezeitung.at v. 13. 12.)

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, drängt in einem Interview mit dem Magazin „Stern“ auf umfassende Reformen. Die derzeitigen Austrittszahlen seien überall alarmierend: „Es ist eine Katastrophe. […] Die Menschen exkommunizieren uns aus ihrem Leben.“ Die Kirche müsse neu nachdenken über „kirchliche Sexualmoral, Zölibat, die Rolle der Frau, bis zur Priesterweihe für Frauen". Zur bereits vor Jahren von Papst Johannes Paul II. verkündeten Festlegung, dass es nicht möglich sei, Frauen zum Priester zu weihen, könne er nicht erkennen, „dass die Argumente, Frauen das Priesteramt vorzuenthalten, wirklich noch im Volke Gottes akzeptiert werden." Ein weiteres Thema war der Missbrauchsskandal. (kna v. 16. 12. )

Die deutsche Reforminitiative „Maria 2.0", die für mehr Rechte von Frauen in der römisch-katholischen Kirche eintritt, sucht auch in Österreich den Dialog über Reformfragen u.a. mit Bischöfen. So teilte die steirische Gruppe zuletzt mit, es werde am 2. Februar (Mariä Lichtmess) einen Lichterzug vom Grazer Dom zur Stadtpfarrkirche geben, um den Forderungen u.a. nach einer Abschaffung des Zölibats und der Zulassung von Frauen zur Priesterweihe Nachdruck zu verleihen. Gegenüber der „Kleinen Zeitung" zeigte sich der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl gesprächsbereit: „Ich verstehe die Anliegen der Frauen und trage sie teilweise mit". Die Debatte, was ein Priester ist und ob das Geschlecht dabei eine Rolle spielt oder nicht, sei noch zu führen. (kap v. 16. 12.)

Über den neutestamentlichen Befund zur Frage nach Frauen und Frauenämtern in der frühen Kirche sprach der Wiener Bibelwissenschaftler Prof. Markus Tiwald in einem Interview mit der Wiener Kirchenzeitung „Der Sonntag". Keinen Zweifel lasse die Bibel daran, dass Jesus sowohl Mitarbeiterinnen als auch Mitarbeiter gehabt habe. Erst in der frühen Kirche sei es dann zu einer gewissen Institutionalisierung der Ämter gekommen. Dies sei eine notwendige Folge der damaligen Gegebenheiten gewesen. Dabei habe die Urkirche ab etwa dem Jahr 30 bis ca. 150 mit den Ämtern „experimentiert". „Wir wissen allerdings auch von Frauen, die als Prophetinnen aufgetreten sind und damit in der Verkündigung tätig waren". Wer sich engagierte, der habe auch ein Recht erwirkt, in den Gemeinden mitzuwirken, führte Tiwald aus. Dies zeigten Grußformeln wie Berichte über engagierte Frauen und Ehepaare in den neutestamentlichen Briefen. Ob Frauen jedoch liturgischen Feiern vorstanden, lasse sich nicht mit Sicherheit feststellen. Offen sei auch die Frage, ob es sich bei den Diakoninnen um ein Weiheamt oder um ein einfaches Dienstamt handle. Daher begrüßt Tiwald alle Ansätze, die eine Weiterentwicklung der Theologie des Diakonats vorantreiben. Diesen Weg erkenne er auch bei den vorsichtigen Schritten von Papst Franziskus in diese Richtung. Es sei pastoral klug, hier nicht vorzupreschen und eine Kirchenspaltung in dieser Frage zu riskieren. (kap v. 16. 12.)

Ein Vatikan-Zuständiger hat sich entschuldigt, dass auf der Website des synodalen Weltprozesses ein Link zur Homosexuellen-Seelsorge gelöscht wurde. Viele sprechen von einem erstmaligen Schritt dieser Art, der ersten Entschuldigung einer Vatikanstelle gegenüber der LGBTQ-Community. Die Vatikan-Seite verlinkte zu einem Online-Seminar der Gemeinschaft „New Ways Ministry" (NWM), das schwule und lesbische Katholiken dazu aufgerufen hat, sich am weltweiten synodalen Prozess zu beteiligen. Doch dann wurde der Link entfernt, inzwischen wieder veröffentlicht. Noch 1999 hat die vatikanische Glaubenskongregation der NWM jegliche pastorale Arbeit für homosexuelle Katholiken untersagt. Papst Franziskus sieht das anderes: Erst vor kurzem hat er den Mitarbeitern der Einrichtung für ihre Arbeit gedankt und eine der Gründerinnen, die Ordensschwester Jeanine Gramick, als „tapfere Frau" bezeichnet. Francis DeBernardo, Direktor von NWM bedankte sich. „Entschuldigungen sind nie einfach, und das würdigen wir. Wir haben nie um solch eine Entschuldigung gebeten, was den Schritt noch glaubwürdiger macht. Vatikanangestellte entschuldigen sich selten, erst recht nicht gegenüber LGBTQ-Gruppierungen." (domradio.de v. 14. 12.)

Nicole Büchel wird neue Sprecherin des Schweizer Bistums Chur. Die Rheintalerin habe Erfahrungen als Redakteurin, Verlegerin und im Marketing. Dies sei „bereits die dritte Frau in der obersten Führungsetage des Bistums Chur“, heißt es in einer Mitteilung des Bistums, mit Verweis auf die vorausgehenden Berufungen von Kanzlerin Donata Bricci und Brigitte Fischer Züger in den Bischofsrat. „Mit dem Entscheid für Nicole Büchel betont Bischof Joseph Maria Bonnemain, dass ihm Frauen in kirchlichen Leitungsrollen wichtig sind“, so die Mitteilung weiter. Frau Büchel sagt zu ihrer Ernennung: „Für das mir geschenkte Vertrauen bedanke ich mich bei Bischof Joseph Maria Bonnemain. Das Signal, welches er damit sendet, ist Motivation und Ansporn. Ich freue mich auf meine neue Aufgabe und die Zusammenarbeit mit all meinen Gesprächspartnern“. (kath.ch u. vn v. 17. 12.)

Die Ehelosigkeit muss nach Ansicht des Mainzer Bischofs Peter Kohlgraf in Zukunft nicht mehr der einzige Weg sein, um römisch-katholischer Priester zu werden. „Eine mögliche Vision kann darin bestehen, dass es zölibatäre Priester gibt, die auf ihre Art und Weise das Evangelium und den Glauben leben, und dass es daneben aber auch Priester geben kann, die in einer anderen Lebensform ebenso glaubwürdig ihren Glauben und das Evangelium bezeugen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Der Pflichtzölibat ist ein wichtiges Thema im Reformprozess des deutschen „Synodalen Wegs“. Kohlgraf räumte ein, dass der Zölibat beim Priestermangel eine Rolle spiele. Die Krise der römisch-katholischen Kirche und ihren Priestermangel allein an dem Zölibat festzumachen, hält er für zu kurz gegriffen. Gleichwohl sei es wichtig, sich diese Lebensform anzuschauen. „Denn spätestens seit der Missbrauchsstudie ist uns vor Augen geführt worden, dass der Zölibat zwar nicht die Ursache für Missbrauch sein muss, aber auch die Gefahr der Vereinsamung und geistlichen Heimatlosigkeit bietet". (dpa v. 18. 12.

Rund 15 Jahre war der Priester Josef Sayer das Gesicht und Hauptgeschäftsführer des römisch-katholischen Entwicklungshilfswerks „Misereor“. Dabei kam ihm auch seine Zeit in Peru zugute. Auch jetzt mit 80 setzt er sich für den globalen Süden ein – und für Reformen in der Kirche. Schon während seiner Zeit an der Spitze des Hilfswerks (1997 bis 2012) erhob der am 19. Dezember 1941 in Apatin (heute Serbien) geborene Geistliche immer wieder seine Stimme für die Menschen im globalen Süden. Aus dem Interview mit dem Schweizer Portal kath.ch: „Die schönen Worte in Politik, Wirtschaft, Ökologie und in der Kirche gilt es auch tatsächlich umzusetzen", so Sayer, der von 1988 bis 1998 Professor für Pastoraltheologie im schweizerischen Fribourg war. „Wo ist zum Beispiel die Gleichheit der Frauen tatsächlich verwirklicht? Da hinken wir vor allem in der Kirche hinterher. […] Gott hat alle Menschen mit der gleichen Würde geschaffen." Mit Blick auf kirchliche Reformen verweist der Theologe auf den Galater-Brief des Apostels Paulus: „Da gibt es weder Sklaven noch Freie, Griechen oder Juden, Männer oder Frauen. Von daher erscheint es doch geradezu lächerlich, wenn Frauen bei der Messe nicht das Evangelium vorlesen oder gut ausgebildete Frauen nicht predigen dürfen." Auch eine Öffnung des Pflichtzölibats hält er vor dem Hintergrund der Eucharistienot in Lateinamerika für realistisch: „Wir sind ja noch mitten im Prozess. Die Sache wird ja im Amazonasgebiet weiter verhandelt", sagt Sayer, der in der von Franziskus eingesetzten neuen Organisation für Amazonien mitarbeitet. Es gebe am Amazonas Gemeinden, die mangels eines Priesters mitunter seit Jahren keine Eucharistie gefeiert hätten. „Wie kann man dann theologisch sagen, die Eucharistie ist konstitutiv für die Gemeindebildung […] Die Gemeinden haben ein Recht auf die Eucharistie, so sagte es die Amazonas-Synode ganz klar. Ich bin überzeugt, dass die Festlegung auf ein einziges Priestermodell angesichts der Eucharistienot der Gemeinden nicht haltbar ist." Er selbst engagiere sich in der „Ecclesial Networks Alliance" zur Vernetzung der Kirche im globalen Süden - etwa zum Schutz der Regenwälder. „Wir bereiten gerade die nächste UN-Klimakonferenz in Ägypten vor, die COP 27 […] Was in Glasgow passiert ist, war schlichtweg nicht hinreichend." Immer wieder verweist er auf Papst Franziskus und seine Umweltenzyklika „Laudato si" (2015) und auf die Enzyklika „Fratelli tutti". Jene habe „eine unglaubliche Sogwirkung auf die islamische Welt und andere Religionen", lobt er: "Die Kirche ändert sich ständig - und zurzeit sehr zum Positiven." Dabei sei die Kirche immer auch ein Abbild der jeweiligen Gesellschaft und deshalb in ständigem Wandel. (kn a v. 19. 12.)

Die Debatte um Weiheämter für Frauen geht weiter: Die deutsche Caritaspräsidentin Eva Welskop-Deffaa (62) hat sich in der Debatte um mehr Rechte für Frauen in der römisch-katholischen Kirche „Optimismus verordnet": Sie wünsche es, noch zu erleben, „dass hier eine Regelung, die wirklich nicht mehr überzeugt, abgeschafft wird", sagte die Volkswirtin im Interview der Woche des Bayerischen Rundfunks (BR). Sie habe in ihrem Leben „wirklich viele starke Theologinnen kennengelernt". Es handle sich um Frauen, die eine spirituelle Ausstrahlung hätten und sich zum Priesteramt berufen fühlten. Sie litten darunter, dass ihnen dies verwehrt werde. (kn a v. 19. 12.)

Die Proteste nach dem Nein des Vatikans zur Segnung homosexueller Paare sollten die Kirche nach Auffassung des Würzburger Bischofs Franz Jung aufrütteln. Er habe „die überaus heftigen Reaktionen als Weckruf verstanden für eine neue Form des Miteinanders zum Wohle der Kirche und zum Wohle der Menschen, die bei ihr Trost und Segen suchen", sagte Jung der DPA. „Auf eine solche Problemanzeige kann man nicht allein mit Verboten reagieren, sondern nur, indem man sich in einem ehrlichen Gespräch den aufgeworfenen Fragen stellt und weitere wissenschaftliche Expertise hinzuzieht. […] Die empörte Reaktion aus vielen Teilen der Welt hat zweierlei gespiegelt: [… Die Zeiten] in denen es ausreichte, die Befolgung bestimmter Glaubensinhalte per Dekret oder Lehrschreiben einzufordern und die entsprechende Vermittlung der Katechese vor Ort zu überlassen, [… seien vorbei.] Ich hoffe, dass die Synode zur Synodalität, in der der Papst das Hören großgeschrieben hat, weltweit auf fruchtbaren Boden fällt, nicht zuletzt auch in Rom selbst." (dpa v. 20. 12.)

Die Ordensfrau Philippa Rath hat den Papst und Spitzenvertreter der Kirche in Deutschland zu stärkerem Engagement für die Gleichberechtigung von Frauen in der Kirche aufgerufen. Der Papst könnte viel mehr für Frauen in der Kirche tun, sagte die Benediktinerin der Abtei Sankt Hildegard in Rüdesheim im Interview der „Zeit"-Beilage „Christ und Welt". Über die Frauenfrage hinaus würden viele neue Erkenntnisse aus Theologie und Sozialwissenschaft „in Rom einfach nicht zur Kenntnis genommen". Äußerungen des Papstes etwa zu Menschenrechten hätten aus Sicht der Ordensfrau eine viel höhere moralische Glaubwürdigkeit, wenn die Kirche mit gutem Beispiel voranginge. Die Theologin und Politikwissenschaftlerin stellte sich hinter die Reformanstrengungen des Synodalen Wegs in Deutschland. „Es gibt inzwischen zu viele Frauen und Männer in der Kirche und auf der ganzen Welt, die mit diesen alten Mustern nichts mehr anfangen können." Es gehe darum, dass „Frauen den Zugang zu allen Weiheämtern und zu allen Leitungsfunktionen innerhalb der Kirche erhalten. Und zwar nicht als gönnerhafte Gabe, sondern als Konsequenz dessen, dass Männer und Frauen die gleiche Würde und damit auch die gleichen Rechte haben". Sr. Philippa forderte zugleich, die „zementierte Deutungshoheit männlicher Kirchenlehrer endlich aufzusprengen". Viele biblische Texte seien durch patriarchale Auslegungen in ein anderes Licht gerückt und Texte uminterpretiert worden, wenn das der Verfestigung alter Machtstrukturen diente. […] Ich weiß, es muss sich etwas ändern in unserer Kirche, und die Veränderung muss aus dem Inneren der Kirche selbst kommen. Und sie wird kommen, und das schon sehr bald. […] Vielleicht kommen wir dem Geist der Urkirche auch wieder näher, wenn wir versuchen, aus den Trümmern der jetzigen Kirchenstrukturen etwas Neues zu bauen, etwas, was den Menschen wieder Heimat bietet, ihnen Hoffnung und Zukunft schenkt." (kna v. 22. 12.)

Die neue Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, hält Reformen für eine Existenzfrage der römisch-katholischen Kirche. Konkret sprach sie sich dafür aus, Frauen den Zugang zu Weiheämtern zu öffnen. Bei über 200.000 Kirchenaustritten pro Jahr sei es „offensichtlich", dass Reform- und Kommunikationsverweigerung keinen Weg in die Zukunft wiesen, sagte sie im Interview mit dem Deutschlandfunk. Auf die Frage, ob geweihte Männer in einem anderen, höheren Daseinsstand seien, antwortete sie: „Das glaube ich nicht." Bei dem von den Bischöfen und dem ZdK initiierten Synodalen Weg zur Zukunft der Kirche in Deutschland erwartet die ZdK-Präsidentin kontroverse Debatten. (kna v. 23. 12.)

Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode, stellvertretender Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, setzt weiter auf schrittweise und behutsame Reformen. Er möchte im Synodalen Weg immer wieder die Argumente etwa für die Weihe von Frauen und verheirateten Männern oder die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare einbringen, sagte er dem Evangelischen Pressedienst (epd). Wenn man mit erhobener Faust und Vehemenz diese Dinge fordere, rufe das nur Gegenkräfte hervor. Er glaube, dass sich mit Beharrlichkeit mehr erreichen lasse. „Wie in einer Spirale kommen wir dem Ziel langsam aber sicher immer näher." Die Veränderungen der vergangenen 50 Jahre zeigten das. Er sei in großer Sorge um diejenigen, die die Geduld nicht länger aufbringen könnten. Er hoffe, dass am Ende des Synodalen Weges im Frühjahr 2023 z. B. die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare möglich sein werde. Zudem sollten Frauen und Laien predigen und Sakramente wie etwa die Taufe spenden und bei Trauungen assistieren dürfen. Wichtig sei, dass Priester, Diakone und beauftragte Laien künftig gut und vertrauensvoll zusammenarbeiteten. (domradio.de v. 29. 12.)