Innerkirchliche Reformansätze (Frauen, Zölibat, wiederverheiratet Geschiedene, Moral ..) sowie zum „Synodalen Prozess“

Auch Frauen sollten aus Sicht der römisch-katholischen Theologin Julia Knop, Dogmatikerin an der Universität Erfurt, das Evangelium im Gottesdienst vortragen dürfen. Wenn dies nur Männer übernähmen, werde kirchliches Selbstverständnis inszeniert und führe zu einer „eklatanten Verengung der Vielstimmigkeit der Kirche. […] Frauen können Gottes Wort verkörpern", resümierte sie: „Wir alle können einander Gott zu Gehör bringen." Knop sprach bei einer Tagung zum Thema „Spirituelle Autonomie" im Bildungszentrum Haus am Dom in Frankfurt. (kna v. 2. 12.)

Auch in Afrika sind jetzt die Vorbereitungen zur kontinentalen Phase des weltweiten „Synodalen Prozesses“ angelaufen: Der Verband afrikanischer Bischofskonferenzen (Secam) und die „Afrika-Synoden-Initiative“ (Asi) tagen in Ghanas Hauptstadt Accra und bereiten die afrikanische Vollversammlung im März 2023 vor. Außerdem erstellen sie ein Vorbereitungsdokument, über das sie bis zu einem zweiten Arbeitstreffen im Januar in Kenias Hauptstadt Nairobi nachdenken wollen. Die kontinentale Phase des Prozesses, der auch „Weltsynode“ genannt wird, soll bis April 2023 dauern. (secam u. vn v. 7. 12.)

Papst Franziskus würde im Fall einer schweren Erkrankung, die ihm das Regieren unmöglich macht, zurücktreten. Eine entsprechende Erklärung habe er kurz nach seiner Wahl 2013 dem damaligen Kardinalstaatssekretär übergeben, sagte das Kirchenoberhaupt in einem Interview mit der spanischen Zeitung ABC. Auch die Päpste Paul VI. und Pius XII. hätten ähnliche Rücktrittserklärungen für den Krankheitsfall unterzeichnet. Die Frage, ob er für die Zukunft den Status eines emeritierten Papstes klar definieren wolle, verneinte Franziskus. In einem früheren Interview mit dem mexikanischen TV-Sender Televisa hatte Franziskus angedeutet, es empfehle sich für die Zukunft, „die Dinge besser zu regeln“ und genauer zu fassen. Er selbst würde sich im Fall eines Amtsverzichts „emeritierter Bischof von Rom“ nennen, nicht Weiß tragen, „sicher nicht im Vatikan“ und „wahrscheinlich“ im Lateran leben und viel Beichte hören. (vn v. 18. 12. und viele Medien)

Im Blick auf die Audienz bei Papst Franziskus beim jüngsten Ad-limina-Besuch der österreichischen Bischöfe habe der Feldkircher Bischof Benno Elbs einen Kulturwandel im Vatikan in der Art und Weise des Dialogs empfunden: „In den Dikasterien sind wir mit Wertschätzung und Respekt empfangen worden. Wir sollen die Dinge sagen, die uns auf dem Herzen liegen.“ Es habe eine Entwicklung stattgefunden: „Die Dikasterien empfinden sich als Dienststellen für uns Bischöfe. Das finde ich sehr positiv." Meinungsunterschiede zu verschiedenen Themen gebe es zwischen Bischöfen und Dikasterien sehr wohl, aber man sei über solche Fragen im Austausch. „Und das gehört zur Synodalität der Kirche. Man darf nicht nur davon reden, dass man aufeinander hört, auf den Geist Gottes hört und sich gegenseitig wertschätzt. Sondern das muss dann auch bei konkreten Themen praktiziert werden." Alle Fragen, die im nationalen synodalen Papier enthalten sind, seien in Rom Thema gewesen, natürlich auch das Frauenthema: „Wir haben in der Glaubenskongregation über die Frauenfrage gesprochen. Wir haben die Argumente ausgetauscht, die dafür und die dagegen sprechen. […] In Europa geht's hier vor allem um die Frauen- und Ämterfrage. In Afrika geht's mehr um die Würde der Frau in der Gesellschaft", sagte der Bischof. (www.p-udo-ja.at v. 25. 12.)