Mit einem ökumenischen Gottesdienst mit Altarweihe wurde die Innenraumrenovierung der Pfarrkirche St. Johannes am Landeskrankenhaus der Salzburger Landeskliniken feierlich abgeschlossen. Die Neugestaltung des Altarraumes wurde anlässlich des 300. Todestages des Barockbaumeisters Johann Bernhard Fischer von Erlach (1656-1723) umgesetzt. Unter den Mitfeiernden waren u. a. der griechisch-orthodoxe Archimandrit P. Ilias Papadopoulos und der evangelische Pfarrer P. Meinhardt von Gierke. Weihbischof Hansjörg Hofer sagte in seiner Festpredigt: „Der Altar [sei] die Mitte und das Zentrum jeder Kirche.“ Eine Pfarre dürfe sich nie und nimmer einkapselt und einigeln, „denn sie ist für die Menschen da“. Die barocke Kirche im LKH steht neben dem interreligiösen Feierraum im LKH allen Menschen offen. (kap v. 2. 7.)
Hochrangige Kirchenvertreter haben das Eichstätter Collegium Orientale zu seinem 25. Geburtstag gewürdigt. Die weltweit einzigartige ostkirchliche Ausbildungsstätte wirke am Versöhnungsprojekt für die Einheit der Kirche in Ost und West mit, sagte Kardinal Kurt Koch, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, bei einem Festakt. Gerade die mit der römisch-katholischen Kirche unierten Ostkirchen trügen Verantwortung, „auf die Einheit der Christen, und zwar vor allem mit den orientalisch-orthodoxen und den orthodoxen Kirchen hinzuwirken“, so Koch. Diese Gemeinschaft voranzubringen, sei eine wichtige Berufung des Collegium Orientale. Der koptisch-orthodoxe Bischof von Norddeutschland, Anba Damian, ergänzte: „Das Haus [in Eichstätt] ist ein Segen für die ganze Welt.“ Seit 25 Jahren würden dort Brücken für die Einheit der Christen gebaut. Weitere Gäste des Festakts waren u. a. der Erzbischof Silvestr Stoychev von der ukrainisch-orthodoxen Kirche. Das Collegium Orientale ist nach eigenen Angaben das weltweit einzige Priesterseminar, in dem Seminaristen und Priester aus den orientalischen und orthodoxen sowie aus den katholischen Kirchen des Ostens gemeinsam ausgebildet werden. (kna u. vn v. 2. 7.)
Ohne die Offenheit dafür, im ökumenischen Dialog aufeinander zu hören und voneinander zu lernen, kann es unter den christlichen Kirchen keine Fortschritte in der Ökumene geben. Das hat der serbisch-orthodoxe Theologe und Direktor der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung beim Ökumenischen Rat der Kirchen/Weltkirchenrat (ÖRK), Andrej Jeftic, gesagt. Er hielt im Wiener Michaelerkloster den Auftaktvortrag zum diesjährigen „Summer Course“ der Stiftung „Pro Oriente“. Die viertägige Veranstaltung steht heuer unter dem Generalthema „Rezeption und Ökumene“. Früher habe man Rezeption als Prozess verstanden, durch den eine Ortskirche die Entscheidung eines Konzils akzeptiere. Jeftic zeigte sich optimistisch: Die Rezeption ökumenischer Errungenschaften sei nicht nur eine Hohlschuld der Kirchen. „Wir bieten nicht nur an, dass die anderen kommen und sehen können, wir gehen selbst auf sie zu und hören auch zu.“ „Pro Oriente“-Präsident Alfons M. Kloss wies in seinem Grußwort darauf hin, dass in den letzten Jahrzehnten viele Anstrengungen in den ökumenischen Austausch und die Diskussion investiert worden sind. Aber: „Wissen unsere Gläubigen genug über das, was bereits erreicht worden ist?“ Und in Richtung der Teilnehmenden fügte er hinzu: „Wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie Ihre Erfahrungen und die Ergebnisse des Kurses weitergeben würden, wenn Sie nach Hause zurückkehren.“ Die stellvertretende Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) und evangelische Oberkirchenrätin Ingrid Bachler meinte, dass das, was die Kirchen verbindet, wesentlich größer sei, als das, was sie noch trennt. Im ÖRKÖ werde auch sichtbar, dass die Kirchen mit unterschiedlichen ökumenischen Geschwindigkeiten unterwegs sind. Referierende beim „Summer Course“ sind heuer neben Jeftic auch der deutsche emeritierte evangelische Bischof Martin Hein, die griechisch-orthodoxe Pastoraltheologin Dimitra Koukoura von der Aristoteles-Universität in Thessaloniki, der Salzburger syrisch-orthodoxe Theologe Aho Shemunkasho und die Theologin und Ökumene-Expertin Katherine Shirk Lucas von der Katholischen Universität Paris. (kap v. 4. 7.)
Mit Blick auf das Heilige Jahr 2025 richtet Papst Franziskus eine Arbeitsgruppe ein, die einen Katalog der christlichen Märtyrer der vergangenen 25 Jahre erstellen soll. Erfasst werden sollen christliche Glaubenszeugen auch jenseits der römisch-katholischen Kirche. Der Papst erklärte, die Arbeit sei ökumenisch angelegt: Die Kommission werde sich auf den „aktiven Beitrag“ der Teilkirchen, der Ordensinstitute und aller anderen christlichen Realitäten stützen. Er sei davon überzeugt, dass der Katalog der neuen Märtyrer den Gläubigen dabei helfen werde, „auch unsere Zeit im Licht von Ostern zu lesen und aus der Schatztruhe einer so großzügigen Treue zu Christus die Gründe für das Leben und das Gute zu schöpfen“. (vn v. 5. 7.)
Ein eindringliches Plädoyer für mehr ökumenische Zusammenarbeit hat der Wiener serbisch-orthodoxe Bischof Andrej (Cilerdzic) abgelegt. Er äußerte sich im Rahmen einer Begegnung mit den Teilnehmenden des „Summer Course“ der Stiftung „Pro Oriente“ – mit dem Generalthema „Rezeption und Ökumene“- in der Wiener Veithgasse, wo Bischof Andrej seinen Amtssitz hat. Die ökumenische Vesper in der Sava-Kathedrale wurde musikalisch von einer serbisch-orthodoxen Jugendgruppe gestaltet, Themen der Begegnung waren u.a. der Krieg in der Ukraine und die Rolle der Kirchen, innerorthodoxe Konflikte, aber auch Fragen der Ökumene auf Österreich- und Europa-Ebene. Positiv erwähnte er den Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), bei dem Cilerdzic selbst Vorstandsmitglied ist. Den rund 20 jungen Theologinnen und Theologen des „Summer Course“ legte der Bischof die engagierte Weiterarbeit an ihren ökumenischen Themen ans Herz. Denn es gebe bereits hervorragende Dokumente, die die Fortschritte im theologischen Dialog zwischen den Kirchen bezeugen. (kap v. 6.7.)
Die diesjährige traditionelle 1.-August-Messe auf dem St.-Gotthard-Pass in der Schweiz leitet Weihbischof Alain de Raemy. Dabei werden erstmals auch Vertretende anderer Konfessionen beteiligt sein. Die ökumenische Öffnung findet auf ausdrücklichen Wunsch von Weihbischof Alain de Raemy statt. Der Pass ist nach dem heiligen Godehardus (960-1038) benannt, einem Benediktiner und Bischof von Hildesheim. Ihm weihte der damalige Mailänder Erzbischof 1230 die dortige Kapelle. (www.kath.ch v. 11. 7.)
Mit grosser Mehrheit hat das ukrainische Parlament beschlossen, Weihnachten nach westlichem und nicht mehr nach dem orthodoxen Kalender zu feiern. Damit will sich das kriegsgeplagte Land weiter von Russland abgrenzen. Ab sofort ist nur noch der westliche Weihnachtstag, der 25. Dezember, arbeitsfrei, nicht mehr aber der östliche am 7. Januar, wie das ukrainische Parlament mit 241 gegen zwei Stimmen beschloss. Zuvor hatten sich die populärste Konfession des Landes, die Orthodoxe Kirche der Ukraine (OKU), und die griechisch-katholische Kirche entschieden, ab dem 1. September zum Julianischen Kalender zu wechseln. Das gilt jedoch nicht für Ostern und Pfingsten. Schon beim letzten Weihnachtsfest haben viele Gemeinden der OKU aus Protest gegen Russlands Angriffskrieg ihre Weihnachtsmessen auf den 25. Dezember vorverlegt (kna u. kath.ch v. 14. 7.)
Der römisch-katholische Theologe Hansjörg Schmid, Professor der Universität Freiburg (Schweiz) und Direktor des Schweizerischen Zentrums für Islam und Gesellschaft schreibt in einem Kommentar in den „Freiburger Nachrichten“, dass der interreligiöse Dialog in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen habe: „Die Vielfalt gehe dabei weit über die Religionsgemeinschaften hinaus und biete die Möglichkeit zu wachsen. Was Menschen glauben, wie und ob sie ihre Religion praktizieren, ist auch innerhalb einer Tradition sehr unterschiedlich. Hinzu kommt die wachsende Zahl Konfessionsloser, die in unserem Kanton gut ein Fünftel der Bevölkerung ausmachen – mit wachsender Tendenz. […] Die Vielfalt auf so unterschiedlichen Ebenen kann das Zusammenleben erschweren, da man nicht so einfach oder überhaupt nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommt. Andererseits erweist sich Vielfalt auch als Chance: Der oder die andere fordert mich heraus und zeigt mir etwas, was ich bisher noch nicht entdeckt habe….“ (kath.ch v. 16. 7.)
Die Frage, wie Christinnen und Christen in einer säkularen Gesellschaft „Salz der Erde“ sein können, stand als Leitfrage über der heurigen Ökumenischen Sommerakademie im Stift Kremsmünster. Die Veranstaltung endete mit einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion zum Thema „Christentum und Europa“. An der Diskussion nahmen der serbisch-orthodoxe Bischof Andrej Cilerdzic, der emeritiere EU-Kommissar Franz Fischler, der ehemalige Präsident der Evangelischen Generalsynode, Peter Krömer, und der Erzbischof von Belgrad und Vizepräsident des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE), Ladislaw Nemet, teil. Franz Fischler brachte einen Durchgang durch die Geschichte der EU und einer „europäischen Seele“. Bischof Cilerdzic umriss das gewandelte Verhältnis der Ökumene zu Säkularisierung und Modernisierung. Es zeige sich, dass die Kirchen ihre Verantwortung innerhalb der Zivilgesellschaft annehmen - und mit christlichen Impulsen bewusst für ein besseres Zusammenleben wirken. Den Abschluss der Sommerakademie bildet ein ökumenischer Gottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer, Superintendent Gerold Lehner, Erzbischof Nemet, Bischof Cilerdzic, Superintendentialkuratorin Renate Bauinger sowie Abt Ambros Ebhart. (kap v. 17. 7.)
Am 25. Juli veranstalten die römisch-katholische und evangelische Kirche im Werdenfelser Land ein ökumenisches Requiem, um auf die Folgen des rasant voranschreitenden Klimawandels aufmerksam zu machen. Die Feier wird von Pfarrerin Uli Wilhelm von der evangelischen Kirchengemeinde Garmisch-Partenkirchen und von Pastoralreferent Florian Hammerl von der römisch-katholischen Tourismuspastoral im Werdenfelser Land gestaltet. Information und Trauer über den „sterbenden“ Gletscher der Zugspitze sowie Zukunftsperspektiven sollen Teile des Requiems sein. Der Kirchenmusikdirektor des Evangelisch-Lutherischen Dekanates Weilheim, Wilko Ossoba-Lochner, komponierte ein Berg-Requiem. (vn v. 20. 7,)
Der aus Deutschland stammende Katholik Frère Alois gibt sein Amt als Leiter der christlichen Taizé-Gemeinschaft ab. Wie die international bekannte ökumenische Bruderschaft mit Sitz in Burgund am 24. Juli mitteilte, übergibt der 69-Jährige im Dezember das Amt des Priors an seinen anglikanischen Mitbruder und Engländer Frère Matthew. Zwar unterliege der Prior von Taizé keiner Amtszeitbegrenzung, doch nach 18 Jahren an der Spitze der Gemeinschaft sei es an der Zeit, einen jüngeren Bruder zu ernennen, so Frere Alois. Der Brudergemeinschaft gehören rund 100 Männer aus etwa 30 Ländern an. Der künftige Prior der ökumenischen Brudergemeinschaft von Taizé will für eine mögliche Aufnahme von Frauen offen sein: „Wir müssen hier in Taize wohl unser Herz für diese Frage offenlassen und aufmerksam sein“, sagte Frere Matthew im Interview des Internetportals domradio.de. Ihn hätten Begegnungen mit Mitgliedern einer anderen Gemeinschaft sehr beeindruckt, die inzwischen Brüder wie Schwestern haben. Frere Matthew erinnerte daran, dass es in Taize bereits seit über 50 Jahren Ordensschwestern gebe, allerdings Schwestern einer anderen Gemeinschaft. (domradio.de v. 26. 7. u. www.p-udo-ja v. 30. 7.)