Zusammenarbeit und Dialog mit den (Welt-)Religionen: Islam u.a.

Das Stift Klosterneuburg wurde dieser Tage zu einem Ort christlich-muslimischer Begegnung. Die Mitglieder der „Plattform Christen und Muslime" besuchten die Ausstellung „Gotteskrieger". Diese widmet sich dem Kampf um den rechten Glauben rund um Wien im 15. Jahrhundert, besser bekannt als „Hussitenkriege". Prälat Maximilian Fürnsinn, derzeit Administrator des Stiftes, gab den Besuchern einen Einblick in die Geschichte des Stifts. Tarafa Baghajati stellte die interreligiöse Plattform vor und Prof. Heinz Nussbaumer, Vorstandsmitglied der Plattform, erzählte u.a. von seinen Erfahrungen in orthodoxen Klöstern. Den Vorsitz der „Plattform Christen und Muslime" haben Tarafa Baghajati, Obmann der Initiative muslimischer Österreicherinnen und Österreicher, sowie der evangelische Superintendent Matthias Geist inne. Ihre Stellvertreter sind „Furche"-Herausgeber Prof. Heinz Nußbaumer sowie Ramazan Demir, Fortbildungsleiter des Instituts für Islamische Religion an der KPH Wien/Krems. (kap v. 6. 10.)

Vor dem Hintergrund der Proteste im Iran hat der Münsteraner Islamwissenschaftler Mouhanad Khorchide ein neues Verständnis des islamischen Gottesbildes gefordert. „Der Umgang des iranischen Regimes mit der eigenen Bevölkerung ist ein aktuelles Beispiel dafür, wie Religion zum Instrument der politischen Repression wird. Ein Problem, unter dem der Islam seit seinen Anfängen kurz nach dem Tod Mohammeds leidet", schreibt Khorchide in der „Rheinischen Post". „Es wird daher dringend ein Alternativverständnis des islamischen Gottesbildes und damit eng verbunden des Islams benötigt, um bereichernde Potentiale zur Befreiung des Menschen und zur Verwirklichung seiner Glückseligkeit sowie seiner Interessen als verantwortungsvoller Mensch zu entfalten." Khorchide ist seit 2010 Professor für Islamische Religionspädagogik und seit 2011 Leiter des Zentrums für Islamische Theologie an der Universität Münster. (domradio.de v. 8. 10.)

Die Gläubigen aller Religionen in Senegal bemühen sich um ein gutes Miteinander, erklärte Bischof Paul Abel Mamba der Diözese Tambacounda am Rand eines Ad-limina-Besuchs in Rom. Ca. 3% der Einwohner sei christlich. Dschihadistische und fundamentalistische Einmischungen und Einflüsse gebe es kaum im Land, was auf die enge Zusammenarbeit der Regierung mit den muslimischen Glaubensführern zurückzuführen sei. So konnten bisher auch Einflüsse aus Nachbarländern, in denen es dschihadistische Gruppen gibt, zurückgedrängt werden. Die Hoffnung auf Frieden ist groß, so sei es vor drei Monaten zu einem Friedensabkommen zwischen dem senegalesischen Staat und der separatistischen Bewegung der Demokratischen Kräfte der Casamance gekommen, erläutert Mamba. (fides u. vn v. 12. 10.)

Der Vatikan gratuliert den Hindus zum Deepavali-Fest am 24. Oktober: Das Lichterfest symbolisiert den Sieg des Guten über das Böse. Das unter dem Titel „Christen und Hindus: Lasst uns gemeinsam Geselligkeit und Mitverantwortung fördern“ stehende Schreiben teilt Gedanken zum geselligen Miteinander von Christen und Hindus und der Verantwortung aller zum Gemeinwohl in einer multikulturellen Welt. Geselligkeit wird betont. Diese sei „der Akt und die Kunst, freundschaftliche und brüderliche, gesunde und harmonische Beziehungen zwischen den Menschen einerseits und zwischen ihnen und der Natur andererseits zu knüpfen“. Ebenso baue man diese täglich auf durch persönliche Begegnungen und Dialog, dass das „Leben dort existiert, wo es Bindung, Gemeinschaft, Brüderlichkeit gibt“, zitiert das Dikasterium aus der Enzyklika Fratelli tutti: Es tragen „die Familie der religiösen Führer und Gruppen aller Religionen auf der ganzen Welt, die Bildungseinrichtungen, die Kommunikationsmittel, die Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen eine gemeinsame Verantwortung für die Förderung der Werte der Geselligkeit und Mitverantwortung, indem sie alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen. […] Mögen wir, Christen und Hindus, uns mit den Angehörigen aller anderen religiösen Traditionen und Menschen guten Willens die Hände reichen und einzeln und gemeinsam den Geist der Geselligkeit und Mitverantwortung fördern, um diese Welt in ein sicheres Zuhause zu verwandeln, in dem alle in Frieden und Freude leben können!“ (vn v. 17. 10.)