Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) hat Moscheen, Mitgliedsorganisationen und Partnerverbände zur Unterstützung ukrainischer Flüchtlinge aufgefordert. Insbesondere in der Ostukraine leben viele Muslime. Ähnlich wie in den Jahren 2015/16 solle Geflüchteten mit Unterkunft, Spenden und Solidarität beigestanden werden, heißt es in einem Rundbrief des ZMD. „Als Muslime, als Europäer sind wir angehalten das zu tun und Menschen in Not - egal welcher Herkunft und Religion - unmittelbar Zuflucht zu gewähren.“ (domradio. de u. vn v. 5. 3.)
Das Herrscherpaar von Jordanien und die haitianische Stiftung für Wissen und Freiheit Fokal sind die Preisträger des „Zayed Award for Human Fraternity" 2022. Papst Franziskus und Großimam Ahmad al-Tayyeb sprachen in einer Videobotschaft während der Preisverleihung. Franziskus dankte den Preisträgern für ihr Engagement. Er hoffe, dass die Auszeichnung Anreiz sei, den Einsatz für Einheit und Weltfrieden fortzusetzen und andere ermutige, es ihnen gleichzutun. Eine internationale Jury wählte die diesjährigen Gewinner des Preises für Geschwisterlichkeit aus. Sie lobten den Einsatz des jordanischen Königs Abdullah II. bei der Förderung des interreligiösen Dialogs im gesamten Nahen Osten. Seine Frau, Königin Rania, zeichnete die Jury für ihr Engagement für Geflüchtete aus. Für die Verleihung des Zayed Award ist das von den Vereinigten Arabischen Emiraten koordinierte „Higher Committee of Human Fraternity" verantwortlich, das vor rund drei Jahren in Rom gegründet wurde. Anlass war das historische Treffen zwischen Papst Franziskus und Großimam Ahmad al-Tayyeb 2019 in Abu Dhabi. Benannt ist der Preis nach Scheich Zayed bin Sultan al-Nahyan (1918-2004), Gründer und erster Präsident der Emirate nach ihrer Unabhängigkeit 1971. (www.p-udo-ja.at v. 6. 3.)
Jetzt, nach zehn Jahre Planungspause wegen der unsicheren Lage, konnte in der nordirakischen Metropole Erbil der Grundstein für die assyrische Kathedrale gelegt werden. Vor sieben Jahren wurden von IS-Terroristen zahlreiche assyrische Kirchen verwüstet. (www.p-udo-ja.at v. 6. 3.)
Am 4. März wurde Priya Rajan, eine Christin und Dalit-Frau, als Bürgermeisterin der Stadt Chennai/Mumbai vereidigt. Die Ernennung der 28-jährigen Diplomkauffrau, die der Evangelical Church of India angehört, fand breite Zustimmung. „Wir schätzen die Regierung des Bundesstaates für diesen mutigen Schritt. Ich bin sicher, dass sich noch mehr Frauen von Priya Rajan inspirieren lassen werden“, ließ Pater Vincent Chinnadurai, früherer Sprecher des Bischofsrates von Tamil Nadu, Ucanews gegenüber verlauten. Der Kapuzinerpater Kulandai Swamy bezeichnete diese Ernennung als „wichtigen Meilenstein und ein Zeichen der Stärkung einer marginalisierten Gemeinschaft“. (ucanews u. vn v. 9. 3.)
In einer öffentlichen Vorlesung an der internationalen Universität Ahlul Bayt in Kerbala (Irak) erörterte der geschäftsführende Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Priester Prof. Dr. Ioan Sauca, wie wir in der Zeit nach COVID-19 die zwischenmenschlichen Beziehungen verbessern können. In der Vorlesung mit dem Titel „Interreligiöse Solidarität im Dienst einer verwundeten Welt: ein dringender Aufruf für uns“ sagte er vor Leitenden der Universität, Studierenden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern u. a.: „Ich bin fest überzeugt, dass die Weisheit und die Werte unserer religiösen Traditionen einzeln und gemeinsam für die Heilung unserer verwundeten Welt eine ausschlaggebende Rolle spielen und unsere eine Menschheit retten und erhalten können. […] Für uns alle – in religiösen Kreisen, in Regierungen, in den Organisationen der Vereinten Nationen und der Zivilgesellschaft sowie in Organisationen, die im Glauben verwurzelt sind, wie der ÖRK – ist dies der Moment, in dem wir uns erheben und alles daransetzen müssen, um das Virus zu besiegen, und damit für die Sicherheit und Gesundheit der Menschen weltweit zu sorgen.“ Daneben sprach Sauca auch über die Aussichten für die zukünftige Zusammenarbeit: „Die Pandemie hat zwar unsere gemeinsame Verletzlichkeit aufgezeigt oder verstärkt, aber auch unsere grundsätzliche Gemeinschaft. […] Vermehrt erkennen wir auch, dass unser gemeinsames Glaubensbekenntnis – so unterschiedlich dessen Auffassungen auch sind – und unsere geteilten Werte uns enger miteinander verbinden und die Zusammenarbeit mit anderen religiösen Traditionen fördern, beispielsweise in Bezug auf Klimagerechtigkeit, Religionsfreiheit oder Menschenhandel.“ Doch auch ein theologischer Dialog sei nötig: „Was wir in Bezug auf Gott und auf Menschen in ihrer Beziehung zu Gott und untereinander glauben oder erklären, ist wichtig, nicht nur für Christinnen und Christen, sondern auch für Gläubige in allen verschiedenen religiösen Traditionen.“ Er hoffe, die interreligiöse Zusammenarbeit zu stärken. „Möge das Bauen von interreligiösen Brücken uns in der Arbeit für Gerechtigkeit und Frieden einen, Versöhnung unter gespaltenen Gemeinschaften bringen und uns stets näher zur göttlichen Liebe führen.“ Zur Delegation des ÖRK im Iran gehörte auch Dr. Simone Sinn, akademische Dekanin am Ökumenischen Institut in Bossey (Schweiz). Sie sagte: „In einer Welt, die von Spaltungen, Konflikt und Leid geprägt ist, sind wir als gläubige Menschen aufgerufen, zum interreligiösen Dialog zusammenzufinden im Streben nach Verständnis, Freundschaft und Frieden. […] In dieser Bewegung des Dialogs stellen wir fest, dass die Anerkennung unseres gemeinsamen Menschseins von wesentlicher Bedeutung ist….“ (oikumene.org v. 10. 3.)
Ein römisch-katholischer Priester hat an der interreligiösen Segnung der neuen Hauptstadt Nusantra des mehrheitlich islamischen Indonesien auf Borneo teilgenommen. Präsident Widodo hatte 2019 die Verlegung der Hauptstadt angekündigt, um die langsam im Meer versinkende Metropole Jakarta auf Java zu ersetzen. (www.p-udo-ja v. 20.3.)
Die Regierung von Kambodscha hat Bischof Olivier Michel Schmitthaeusler und die römisch-katholische Kirche im Land mit einer Auszeichnung geehrt. Der Ordensmann und Apostolischer Vikar von Phnom Penh erhielt zusätzlich die Staatsbürgerschaft von Kambodscha zuerkannt. Der Nachrichtenagentur Fides zufolge wollte die Regierung von Kambodscha den Einsatz der römisch-katholischen Kirche für die Entwicklung in vielen Bereichen der Provinz Takeo auszeichnen. Schmitthaeusler gründetet unter anderem in der Provinz Takeo mehrere Schulen, ein Friedenszentrum und eine Einrichtung, die sich um Familien mit AIDS-Kranken kümmert. Kambodschas ist zu etwa 95 Prozent buddhistisch. (www.p-udo-ja v. 20.3.)
Mit dem dringenden Appell, den Krieg in der Ukraine zu beenden, ist das diesjährige Treffen von Vertretern der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Deutschen Bischofskonferenz mit Mitgliedern der Allgemeinen Rabbinerkonferenz Deutschland (ARK) und der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschland (ORD) in Frankfurt am Main zu Ende gegangen. Beeindruckt zeigten sich Rabbiner und Kirchenvertreter von der tatkräftigen Solidarität mit den Flüchtlingen aus der Ukraine. „Durch die jüdischen Gemeinden geht eine Welle der Hilfsbereitschaft“, sagte der Frankfurter Rabbiner Julian-Chaim Soussan (ORD). „Es geht nach mehr als drei Wochen des Blutvergießens nicht um das Erreichen von Positionen, sondern um ein Ende des Krieges!“, sagte Rabbiner Andreas Nachama, der Vorsitzende der ARK. „Waffen sind kein Mittel, um Frieden zu schaffen“, sagte die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus. „Allenfalls können sie zur Abschreckung von Aggressoren dienen, die sich nicht um Völkerrecht scheren und verbrecherische Angriffskriege anzetteln wollen. […] Dazu dürfen auch wir Kirchen mit unserer klaren Stimme für den Frieden nicht schweigen“, so Kurschus. Krieg sei immer eine Niederlage der Humanität, ergänzte Bischof Ulrich Neymeyr (Erfurt). (vn v. 21. 3.)
Vor der orthodoxen Kathedrale der Heiligen Dreifaltigkeit in Jerusalem hat ein interreligiöses Gebet stattgefunden, bei dem 150 Religionsführer aus Christentum, Judentum und Islam an den Patriarch Kyrill von Moskau appellieren, sich für Frieden in der Ukraine einzusetzen. Sie hefteten einen von ihnen unterzeichneten Brief an die Kirchenmauer. An der Initiative beteiligten sich nach Angaben von Asianews der Lateinische Patriarch von Jerusalem Pierbattista Pizzaballa und Rabbiner Rasson Arousi, Vorsitzender der Kommission für den Dialog zwischen dem Rabbinat und dem Heiligen Stuhl, sowie Scheich Hassan Abu Galion, darüber hinaus Erzbischof Yasser Ayyash von der Griechisch-Melchitischen Erzdiözese, der emeritierte Erzbischof der Anglikanischen Kirche Suheil Dawani und andere religiöse Führer verschiedener Riten. Patriarch Pizzaballa hoffe und bete, „dass alle religiösen Führer der Ukraine und Russlands zu einer Lösung dieser schrecklichen Situation beitragen werden.“ Organisiert wurde das Treffen vom Interfaith Centre for Sustainable Development (ICSD) und dem Elijah Interfaith Institute. (asianews u. vn v. 22. 3.)
Das oberste Gericht Indiens hat eine Petition der Hindu-Nationalisten abgelehnt, die einen Ausschuss zur Überwachung der Aktivitäten christlicher Missionare in Indien gefordert hatte, berichtet die Agentur „Asianews". Die Organisation Hindu Dharma Parishad behauptet in der Petition, dass „antisoziale und antinationale Elemente" Menschen gewaltsam vom Hinduismus zu anderen Religionen, insbesondere zum Christentum, bekehren. Deshalb „sollten alle christlichen Missionare kontrolliert und ihre Einkünfte überwacht werden". Die Richter entgegneten im Namen des Obersten Gerichtshofs, dass derartige Initiativen „die Harmonie" zwischen den Gemeinschaften stören. Sie hätten zudem „mehr mit Werbung als mit öffentlichem Interesse zu tun.“ (asianews u. vn v. 29. 3.)